Düsseldorf OB-Kandidat Geisel will auch in den Stadtrat

Düsseldorf · Das letzte Wort haben die Parteigremien, aber der Sozialdemokrat Thomas Geisel will ab 2014 ins Rathaus einziehen – auch wenn er die Oberbürgermeisterwahl gegen Amtsinhaber Dirk Elbers (CDU) verliert.

 Thomas Geisel ist der OB-Kandidat der SPD.

Thomas Geisel ist der OB-Kandidat der SPD.

Foto: Endermann

Das letzte Wort haben die Parteigremien, aber der Sozialdemokrat Thomas Geisel will ab 2014 ins Rathaus einziehen — auch wenn er die Oberbürgermeisterwahl gegen Amtsinhaber Dirk Elbers (CDU) verliert.

Als der Düsseldorfer SPD-Chef Andreas Rimkus am 19. April den Kandidaten für die Oberbürgermeister-Wahl im nächsten Jahr präsentierte, war der Mann den meisten Düsseldorfern, auch denen mit SPD-Parteibuch, unbekannt: Thomas Geisel, Ex-Ruhrgas-Manager, Familienvater mit schwäbischen Wurzeln, war auf der politischen Bühne Düsseldorf zuvor nicht aktiv in Erscheinung getreten. Bekannt gemacht hat sich der 49-Jährige mittlerweile — bei seiner Partei und sämtlichen gesellschaftlichen Kreisen. Die Frage, ob er auch im Fall einer Wahlniederlage in den Stadtrat einziehen wird, hatte Geisel bisher jedoch offen gelassen.

"Das sind Entscheidungen, die Parteigremien treffen", sagt er auf Anfrage der Rheinischen Post. Das nehme er demütig hin. Dann wird Geisel aber doch konkreter: "Ich bin keine Eintagsfliege in Düsseldorf, sondern gekommen, um zu bleiben." Er sei kein Röttgen, fügt er hinzu. Damit spielt Geisel auf Norbert Röttgen (CDU) an, der sich als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl 2012 nicht festlegen wollte, ob er auch im Fall einer Niederlage aus dem Bundesumweltministerium in den Düsseldorfer Landtag wechseln werde. Röttgen holte das schlechteste Ergebnis der CDU in NRW.

In eine solche Falle soll Geisel offenbar nicht tappen. SPD-Chef Rimkus verweist ebenfalls darauf, dass die Partei nach der Bundestagswahl über Wahlkreise und Reserveliste für die Kommunalwahl entscheiden werde. "Die Frage, ob er für den Stadtrat kandidieren will, muss sich Thomas Geisel selbst beantworten", sagt Rimkus und fügt hinzu: Es sei keine Voraussetzung, "entscheidet er sich aber dafür, hilft es".

OB Dirk Elbers (CDU), gegen den Geisel 2014 antritt, hält es für eine Pflicht: "Wer Kommunalpolitik machen und OB werden will, muss die Stadt kennen, leben und natürlich dem Rat angehören." Andernfalls sei es ein Zeichen dafür, "dass man es nicht von Herzen will". Ähnlich sieht es Gisela Piltz, Bundestagsabgeordnete und Chefin der Düsseldorfer FDP. Auch sie warnt vor dem Röttgen-Fehler: "Wenn Herr Geisel auch nur einen Hauch Ernsthaftigkeit in seine Kandidatur bringen möchte, muss er auch für den Stadtrat kandidieren." Und die SPD müsse dafür sorgen, dass Geisel außerdem in einem Wahlkreis für ein Direktmandat antrete und nicht nur auf einem sicheren Listenplatz.

Für Grünen-Vorsitzende Mona Neubaur ist die Rats-Kandidatur keine zwingende Voraussetzung bei einer OB-Kandidatur (ihre Partei geht mit einer eigenen ins Rennen). "Aber es verdeutlicht den Willen, sich kommunalpolitisch einbringen zu wollen." Kommunalpolitische Kompetenz sei auch für einen OB-Kandidaten der Grünen ein Muss.

(RP/EW)
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