Düsseldorf Opern-Ehe mit Köln stößt auf Skepsis

Düsseldorf · Der Vorstoß der beiden Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU, Düsseldorf) und Jürgen Roters (SPD, Köln) ernsthaft und konkret eine Kooperation der beiden Opernhäuser zu prüfen, stößt in der Politik, aber auch bei Fachleuten aus Opernkreisen auf Skepsis. Die Düsseldorfer SPD hatte bereits bei der ersten Diskussion über das Thema ihre Abneigung formuliert, die Grünen ebenfalls. Gestern legte die Öko-Partei nach. Die Ratsgrünen werfen Oberbürgermeister Elbers und Bürgermeister Conzen vor, dass sie in Sachen Opernkooperation "neue Fakten schaffen wollen, ohne die Beteiligten in Duisburg und Düsseldorf einzubeziehen".

Ratsfrau Clara Deilmann erklärte dazu heute (Donnerstag): "Die Signale in Richtung Köln, die der Oberbürgermeister sendet, sind kontraproduktiv für alle Bemühungen, die erfolgreiche Kooperation mit Duisburg vor dem Hintergrund einer angespannten finanziellen Situation weiter fortzuführen. Das ist Kulturpolitik nach Gutsherren-Art, die die Fraktionen von CDU und FDP jetzt auch noch mit einem Ratsantrag unterstützen wollen."

Die Kritik der Grünen entzündet sich vor allem daran, dass die Düsseldorfer CDU bereits im Mai erste Gespräch führen will — bevor also der Rat der Stadt Duisburg über die Weiterführung ihrer Kooperation mit Düsseldorf entscheidet. Die Sitzung in Duisburg ist im Juni.

Weil die Duisburger unter einem strengen Spardiktat stehen, war die Idee überhaupt erst entstanden, sich nach neuen Partnern umzuschauen. Duisburg ist womöglich nicht mehr in der Lage, seinen Zuschuss von derzeit rund elf Millionen beizusteuern. Düsseldorf zahlt jährlich rund 23 Millionen für die Oper und will diesen Anteil auf keinen Fall erhöhen.

OB Elbers weist die Kritik der Grünen zurück, er brauche keinerlei Belehrungen aus dieser Ecke. Hinweise von Fachleuten, eine Zusammenarbeit der Häuser Köln und Düsseldorf seien schon allein wegen der unterschiedlich großen Bühnen schwierig, läßt er ebenfalls nicht gelten: Das sei sicher technisch lösbar, meint der OB.

In Köln besteht zudem großes Interesse am Düsseldorfer Ballett. Ein solches Angebot gibt es in Köln nicht, aber man hätte es gern. Und die Düsseldorfer wissen, dass ihr Ballett in Duisburg auf eher geringes Interesse stößt.

(RP/top)
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