Düsseldorf Private Investoren finanzieren Startup

Düsseldorf · In der Wagnerstraße 14, mitten in der Düsseldorfer Innenstadt, ist die Welt zu Gast. Hier arbeiten Michael Kraus und Gilbert Souvignier, die Gründer von Cosmopol. In der Schaufensterauslage liegen Marshmallows aus den USA, Glückspüppchen aus Afrika, Windlichter aus Dänemark und Tee aus Schweden. Cosmopol ist ein Online-Shop für Geschenke aus aller Welt. Die Idee: Die besten und ausgefallensten Produkte zusammenzutragen und jedem zugänglich zu machen.

 Michael Kraus und Gilbert Souvignier verkaufen in ihrem Online-Shop Geschenke aus aller Welt.

Michael Kraus und Gilbert Souvignier verkaufen in ihrem Online-Shop Geschenke aus aller Welt.

Foto: Andreas Endermann

Kraus und Souvignier gründeten Cosmopol 2009. Keine gute Zeit für ein Startup Unternehmen; die Banken sind skeptisch. Die beiden BWLer aber sind überzeugt vom Konzept, geben dafür sogar ihre festen Jobs auf und investieren ein eigenes Vermögen von rund 150.000 Euro: "Dass wir uns selbstständig machen würden, stand für uns schon zu Beginn des Studiums fest", erzählt Souvignier. Bei einer Investorenmesse werden sie auf die Crowdfunding - Plattform "Seedmatch" aufmerksam.

Dort stellen Unternehmer ihre Ideen vor und erhalten – wenn diese überzeugen – für deren Umsetzung Geld von privaten Investoren. Cosmopol überzeugt und wird damit das erste deutsche Unternehmen, das sich durch Crowfunding finanziert. Innerhalb von zweieinhalb Monaten bekommen Kraus und Souvignier 93.250 Euro von 154 fremden Menschen, sogenannten Mikro-Investoren, darunter Unternehmer und Studenten, die jeweils zwischen 250 und 5000 Euro in Cosmopol stecken.

Im Gegenzug werden sie am Gewinn beteiligt, sobald Cosmopol schwarze Zahlen schreibt. Auf dem reinen Geldaustausch lassen es die Mikro-Investoren aber nicht beruhen. "Wir haben einen engen Kontakt", erzählt Kraus, "viele besuchen uns, mit einigen telefonieren wir regelmäßig und bekommen auch Tipps." Zu den Kunden von Cosmopol gehören Firmen ebenso wie Privatleute. "Wir bekommen viele Bestellungen aus der Reisebranche und von Logistikunternehmen, für die wir Geschenkboxen zu unterschiedlichen Mottos zusammenstellen.

" Der Inhalt der Boxen orientiert sich an Ländern oder an Themen wie Gewürze, Frühstück oder Wein. Das Sortiment von Cosmopol wächst immer weiter. 200 Scouts halten überall auf der Welt Ausschau nach ausgefallenen Geschenken. Kraus und Souvignier durchforsten von Düsseldorf aus das Internet nach neuen Produkten. Warum sich die beiden beruflich hier niedergelassen haben? "Es wurde uns von vielen Einzelhändlern empfohlen. Hier sind viele Zulieferer ansässig und die Kaufkraft ist groß.

" Noch macht Cosmopol keinen Gewinn, aber die Umsätze steigen stetig. Kraus und Souvignier denken sogar schon über Expansion nach: "Wir haben keine Angst zu scheitern."

(RP)
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