Düsseldorf Prüfung für Senioren am Steuer: Liberale empört

Düsseldorf · Der Vorschlag der NRW-Grünen, Autofahrer ab dem 80. Lebensjahr alle zwei Jahre zu einem Gesundheitscheck, der ihre Fahrtüchtigkeit prüft, zu verpflichten, stößt auf massive Kritik der FDP.

Wuppertal: Seniorin fährt in Menschenmenge
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"Das ist eine Zumutung", sagt Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. "Die Grünen wollen alles regulieren und jeden in eine Schublade stecken." Das widerspreche liberalen Prinzipien.

Zudem entbehrt es nach Ansicht von Strack-Zimmermann jeglicher Grundlage. Denn statistisch seien ältere Menschen im Verkehr am wenigsten auffällig. "An Unfällen sind vor allem junge Männer beteiligt", so die Liberale.

Der Vorschlag der Grünen grenze an Altersdiskriminierung. "Die meisten älteren Autofahrer hören von selbst auf, wenn es nicht mehr geht, oder besprechen dies offen im Kreis ihrer Familie." Das regle sich von selbst und müsse nicht seitens der Politik in feste Regularien gepresst werden.

"Der Gesundheitscheck sollte unabhängig von früheren Auffälligkeiten turnusmäßig alle zwei Jahre erfolgen", hatte Arndt Klocke, verkehrspolitische Sprecher der Grünen im NRW-Landtag, gefordert. Jedoch müsse die Mobilität von Senioren, die auf das Auto angewiesen seien, gewährleistet werden. Hintergrund für den Vorstoß der Grünen war ein schwerer Unfall in Wuppertal, bei dem eine 80-Jährige in eine Menschenmenge gefahren war. "Das war ein bedauerlicher Einzelfall", sagt Strack-Zimmermann.

Dafür dürfe man nicht die Allgemeinheit haftbar machen. "Die Grünen sollen nicht ältere Menschen, die sich das Autofahren noch zutrauen und es auch noch gut können, in ihrer Freiheit beschneiden." Ein solches Vorgehen sei beschämend.

(ila)
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