Ranking des Deutschen Fahrradclubs Radler geben Düsseldorf schlechte Note

Düsseldorf · Bei einem Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs landet die NRW-Landeshauptstadt von 38 bewerteten Großstädten auf Platz 33 – ähnlich schlecht wie 2005. Baustellen und zugeparkte Radwege gehören zu Hauptärgernissen.

Der ADFC-Fahrrad-Klimatest 2012
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Foto: AP

Bei einem Ranking des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs landet die NRW-Landeshauptstadt von 38 bewerteten Großstädten auf Platz 33 — ähnlich schlecht wie 2005. Baustellen und zugeparkte Radwege gehören zu Hauptärgernissen.

Wer regelmäßig mit dem Fahrrad auf der Steinstraße in Richtung Königsallee fährt, kennt das Ärgernis: Dort gibt es zwar auf der Fahrbahn einen abmarkierten Radweg. Doch der ist oft zugeparkt — von Lieferanten, Taxis oder anderen Zweite-Reihe-Haltern. Besonders gefährlich wird's an der Kreuzung zur Kö: Radler dürfen geradeaus fahren, werden aber oft von den rechts in die Kö abbiegenden Autos übersehen. All das wird verschärft durch eine Bushaltestelle kurz vor der Kreuzung. Die Busse halten auf dem Radweg.

Beispiele wie diese lassen viele an der "fahrradfreundlichen Stadt" Düsseldorf (seit 2007) zweifeln. Beim Fahrradklimatest 2012 des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) belegt die Landeshauptstadt im Ranking von 38 bewerteten deutschen Großstädten den 33. Platz, hinter Köln und Duisburg (Platz 31 bzw. 29). Noch deutlicher ist der Abstand zu Dortmund (15) und Essen (22). Auch die ähnlich verkehrsreiche Stadt München (11) wird wesentlich besser bewertet. Platz 1 belegt Münster. Im Vergleich zum Klimatest 2005 wird Düsseldorf eine unterdurchschnittliche Entwicklung bescheinigt. Rüdiger Heumann vom Düsseldorfer ADFC räumt ein, dass die Umfrage nicht repräsentativ ist, da vor allem sehr aktive Radfahrer bewertet hätten.

Dennoch lassen sich einige Schlüsse ziehen, wo es in Düsseldorf hakt: Besonders negativ wurden Baustellen, Radwege-Parker, Ampeln und die zu geringe Breite von Radwegen bewertet. "Die Breite der Radwege ist indiskutabel für eine fahrradfreundliche Stadt", sagt Heumann. "Bei Baustellen, Falschparkern und den Ampelschaltungen werden die Radfahrer vergessen oder ignoriert." Bei Wegweisern und Öffnung von Einbahnstraßen hätte er Düsseldorf jedoch besser bewertet, als die Teilnehmer der Umfrage: "Da hat sich seit 2005 doch viel getan", betont Heumann.

Verkehrsdezernent Stephan Keller möchte das Ranking noch nicht bewerten. Entwicklungen der letzten Zeit seien wohl nicht eingeflossen. Falls sich aus den Ergebnissen etwas ableiten lasse, werde man das nutzen. Die Situation an der Steinstraße ist für Keller klar: "Halten auf dem Radweg ist regelwidrig — das gilt auch für Rheinbahn-Busse." Der Streifen müsse frei bleiben, Radfahrer müssten auf aussteigende Fahrgäste achten. Kritiker wenden ein, man hätte auch eine Haltebucht für die Busse einrichten können. Dann wären aber Parkplätze weggefallen.

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