Düsseldorf Rheinbahn stellt Fahrgast-Rekord auf

Düsseldorf · Das Verkehrsunternehmen freut sich über 216,9 Millionen Fahrgäste, der Umsatz lag erstmals über 200 Millionen Euro. Um die teilweise 30 bis 40 Jahre alte Technik zu sanieren, müssen hohe Kredite aufgenommen werden.

Düsseldorf: Letzter Blick in die gelbe Bahn
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Mehr Fahrgäste, mehr Einnahmen — die Bilanz der Rheinbahn für das Geschäftsjahr 2012 fällt auf den ersten Blick gut aus. "Wir haben 1,2 Millionen Fahrgäste mehr als im Vorjahr begrüßen dürfen", sagt Vorstandssprecher Dirk Biesenbach, der am Mittwoch gemeinsam mit seinem Kollegen Klaus Klar den Geschäftsbericht vorstellte.

Insgesamt 216,9 Millionen Fahrgäste wurden 2012 gezählt. Der Umsatz stieg um 10,7 Millionen Euro auf insgesamt 203,5 Millionen Euro. In der Summe macht das ein Minus von 52,6 Millionen für das Verkehrsunternehmen. "Das hatten wir mit sechs Millionen mehr gerechnet", sagt Biesenbach.

Vor rund 20 Jahren lag das jährliche Minus noch doppelt so hoch. In den kommenden Jahren muss die Rheinbahn allerdings Millionen in die Hand nehmen, um ihre teilweise 30 bis 40 Jahre alte Technik auszutauschen und zu erneuern. In diesem Jahr werden fast 50 Millionen Euro investiert, 2014 werden es 44,4 und 2014 63,7 Millionen Euro sein.

2015 hat das Unternehmen 75,3 Millionen an Investitionen eingeplant. Der größte Batzen wandert in die Neubeschaffung von Bussen und Bahnen sowie in die Erneuerung der Infrastruktur. So ist zum Beispiel der Verkehrs-Leitrechner 30 Jahre alt und arbeitet noch mit analoger Technik. "Da sind Ungenauigkeiten drin. So können wir nicht genau errechnen, ob alle Bahnen pünktlich kommen", sagt Biesenbach.

Für rund 40 Millionen Euro wird bald im Verbund mit dem umliegenden Städten ein neues System angeschafft. Einen ganz großen Anteil bei den Investitionen machte die Erneuerung des Zugsicherungssystems aus, ohne das die Bahnen gar nicht durch Tunnel fahren dürfen. Das muss gemeinsam mit der Stadt Duisburg gemacht werden. Biesenbach rechnet mit Kosten von bis zu 100 Millionen Euro. Die spannende Frage: Zieht Duisburg mit?

In den nächsten Jahren werden die Stadtbahnwagen des Typs GT8SU, im Volksmund bekannt als die "alten roten Bahnen", nicht mehr auf der Schiene zu sehen sein. Sie sind zwar erst vor kurzem überholt worden, auf lange Sicht werden aber rund 40 neue Bahnen nötig sein.

Dazu kommen 110 neue Solo- und Gelenkbusse sowie bereits im vergangenen Jahr bestellte 60 Leichtbaubusse. "Die haben sich bewährt, verbrauchen rund 20 Prozent weniger Sprit", sagt Biesenbach. Die Hybridtechnik bei Bussen habe sich nicht durchgesetzt. Nur 15 Prozent Spritersparnis aber ein doppelt so teurer Anschaffungspreis — das rechne sich nicht.

Die nötigen Investitionen werden auch über Kredite finanziert. Als die Rheinbahn sich im Jahr 2006 erstmals Geld von den Banken lieh, waren es noch 118 Millionen Euro. Im Jahr 2017 steigt der Kredit auf insgesamt 447 Millionen. Das Unternehmen Standard & Poor's bescheinigte der Rheinbahn eine hohe Kreditwürdigkeit.

(EW)
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