Düsseldorf Sorge um die Zukunft der Nordstraße

Düsseldorf · Mobile Redaktion der RP: Einzelhändler und Anwohner diskutieren über Verlegung der Straßenbahnen und Rückbau der Kaiserstraße.

 RP-Redakteurin Nicole Lange hörte sich die Sorgen und Nöte der Anwohner und Händler von der Nordstraße an.

RP-Redakteurin Nicole Lange hörte sich die Sorgen und Nöte der Anwohner und Händler von der Nordstraße an.

Foto: Bretz, Andreas

Die Nordstraße liegt zwar nicht in der City, ist aber trotzdem eine der gefragtesten Einkaufsmeilen der Stadt. "Ich kenne viele Leute, die aus anderen Stadtteilen extra hierher zum Einkaufen kommen", berichtet Edeltraud Cromme.

Die Pempelforterin, die für die FDP in der Bezirksvertretung 3 sitzt, war am Samstag einer von vielen Gästen beim Stand der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post auf der Nordstraße. Die RP hatte zum Auftakt ihrer neuen Stadtteilserie an die Ecke zur Goebenstraße eingeladen, um mit Anwohnern zu diskutieren, was ihnen in ihrem Viertel gefällt, aber auch, was sie für verbesserungswürdig halten.

Die Pempelforter, das wurde an diesem Vormittag in vielen Gesprächen mit Passanten wie Vertretern von lokalen Initiativen sowie der Politik deutlich, leben gern in ihrem Stadtteil. "Die Nordstraße ist einfach toll", sagten viele - auch die, die etwas zu kritisieren haben. Der sanierte Kolpingplatz ist ein beliebter Treffpunkt vor allem für junge Familien, und der Bauernmarkt dort mittwochs und samstags wird stark nachgefragt.

Dennoch gibt es auch Punkte, über die man sich ärgert. Und deswegen den Mund aufmacht. Wie die Bürgerinitiative von der Kaiserstraße. Denn während die Einzelhändler von der Nordstraße, vertreten durch Bäcker Wilhelm Behmer vom Vorstand der Werbegemeinschaft, kaum Grund zur Klage haben, sind Anwohner wie Einzelhändler der Kaiserstraße seit einiger Zeit auf den Barrikaden.

Sie fordern den Rückbau der in beiden Richtungen dreispurigen Kaiserstraße auf je zwei Spuren. "Wir hatten hier erst jetzt wieder eine Spur Richtung Stadt gesperrt und der Verkehr lief trotzdem", berichtet Werner Kunze, Sprecher der Initiative. "Was wir wollen, ist wieder mehr Lebensqualität, breitere Bürgersteige", so Kunze. Wilhelm Behmer überzeugte das nicht: "Sie können eine Hauptverkehrsachse nicht zur beruhigten Zone umbauen", hielt er entgegen.

Behmer befürchtet, dass bei einem Rückbau der Kaiserstraße die Verkehrs- und damit Kundenströme von der Nordstraße weggelenkt werden könnten. "Die Kunden bringen ihnen aber vor allem die Straßenbahnen", hielt Horst Gieseler (SPD), stellvertretender Bezirksvorsteher, dem entgegen. Er mahnte die Einzelhändler eindringlich, rechtzeitig aktiv zu werden, bevor wegen des Abrisses des Tausendfüßlers die Nordstraße ab Februar 2013 nicht mehr direkt von den Straßenbahnen angefahren wird.

Bislang wird das Angebot hier positiv gesehen - die Lebendigkeit auf der Nordstraße sorge dafür, dass Anwohner auch abends ohne Furcht nach draußen gehen können. "Schade ist es, dass einige Fachgeschäfte weggezogen sind und nicht durch ebenso hochwertige ersetzt wurden", sagt Ellen Quandt. "Da würde ich mir noch mehr Qualität wünschen." Anwohnerin Ruth Loos hätte gern mehr Überwege, um sicher die Straße überqueren zu können. Und mehr als ein Anwohner beklagt, dass hier häufig Radfahrer die Gehwege nutzen. "Dagegen müsste etwas gemacht werden", so Christa Freberg.

(ila)
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