Altstadt-Pflaster Stimmen für Naturstein

Düsseldorf · Ergebnisse des von der Stadt in Auftrag gegebenen Gutachtens zu den Schäden am neuen Altstadtpflaster stehen noch aus. Nun werden jedoch Stimmen laut, die fordern, bei ähnlichen Pflasterungen lieber Natur- statt Betonstein zu wählen.

Bergerstraße: So beschädigt ist das Altstadtpflaster 2011
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Bergerstraße: So beschädigt ist das Altstadtpflaster 2011

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"Natursteine haben sich in Jahrtausenden bewährt", sagt Wolfgang Schulhoff. Diese Meinung vertrete er als "interessierter Bürger dieser Stadt" und Vorsitzender der Stiftung Hombroich, nicht in seiner Funktion als Präsident der Handwerkskammer. Städte wie Berlin oder Stralsund machten es vor: "Dort werden die Bürgersteige mit viel Sorgfalt und Naturstein verlegt." Das sei natürlich teurer. "Eine Stadt wie Düsseldorf sollte darauf achten, auf welchem Boden man geht", so Schulhoff. Bei der Altstadt sei die Entscheidung nun gefallen, "aber daraus sollte man lernen".

Auch Edmund Spohr, Architekt und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Heimatvereine (AGD), spricht sich für Naturstein aus. "Das liegt aber daran, dass ich dafür eine persönliche Vorliebe habe." Er hatte sich Anfang der 90er Jahre dafür stark gemacht, auf der Rheinuferpromenade Naturstein aus der Bretagne zu verlegen. Gewählt worden sei jedoch ein "hochmoderner Betonstein". Bei beiden Steinarten gebe es Vor- und Nachteile: "Auch bei Naturstein sieht man Gebrauchsspuren. Und ab einer bestimmten Größe platzen ebenfalls die Kanten ab." Die Alternative sei, kleinere Steine zu verlegen. "Dann gibt es aber wieder mehr Fugen", so der AGD-Chef, und das führe zu Problemen bei Damen mit Stöckelschuhen. Deshalb könne man es mit einer neuen Pflasterung niemals allen Bürgern recht machen.

Alles in allem bescheinigt Spohr der Stadt, die richtige Wahl getroffen zu haben: "Der Betonstein ist offenbar von guter Qualität, gut verarbeitet und erfüllt die Kriterien, die in den Altstadtgassen gelten, zum großen Teil." Besonders lobt er, dass eine Hohlrinne eingeplant wurde, um auch bei starkem Regen den raschen Abfluss von Wasser zu gewährleisten.

Das Problem der Altstadt: Die Gassen seien von unterschiedlicher Qualität und Nutzung. "Und durch jede Gasse fahren täglich Reinigungswagen der Awista." Bis auf die gehäuften Schäden in der Berger Straße, die auch Spohr sich nicht erklären kann, handle es sich beim neuen Altstadtpflaster um normale Gebrauchsspuren. "Darüber sollte man sich nicht so aufregen."

(RP)
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