Umfrage im Hofgarten Streit um frei laufende Hunde
Düsseldorf · Fast täglich kommt es zu Konflikten zwischen Hundehaltern und Menschen, die mit den Vierbeinern nichts am Hut haben. Eine kaum lösbare Konfrontation - das hat am Dienstag eine Umfrage im Hofgarten gezeigt.
Umfrage zu freilaufenden Hunden im Hofgarten
Es gibt kaum einen Konflikt im Zusammenleben in einer Großstadt, der schwerer zu lösen ist: der zwischen Hundefreunden und denen, die Hunde häufig nur von ihren Hinterlassenschaften - meist auf Bürgersteigen - kennen. Hundehalter wiederum beklagen mangelnde Toleranz derer, die Vierbeiner nicht ihre besten Freunde nennen - und der Stadt vorhalten, sie erschwere die artgerechte Haltung von Hunden. Rund 20 000 gibt es in Düsseldorf.
Mit Hilfe der Politik, in dem Fall der SPD, unternehmen Hundehalter gerade wieder einen Anlauf, für mehr Auslaufflächen in der Stadt einzutreten. 18 Vorschläge haben sie gesammelt - beraten wird darüber in der Oktober-Sitzung des Ausschusses für Öffentliche Einrichtungen. Derzeit gibt es 32 eingezäunte Auslaufplätze in Parks. Frei dürfen Hunde auch auf den Rheinwiesen unterhalb des Deiches zwischen Löricker Jachthafen und Heerdter Krankenhaus laufen. Das sei zu wenig und nach Aussage von Tierschützern, -ärzten und Hundetrainern auch nicht eben gesund. In Köln gibt es 91 Zonen.
Der Ordnungs- und Servicedienst der Stadt kontrolliert vor allem in Parks regelmäßig, ob Hunde angeleint sind. Das hält Hunde-Experte Martin Rütter für den falschen Weg. "Natürlich kann ich die Ängste mancher Menschen vor nicht angeleinten Hunden nachvollziehen. Aber die zentrale Frage muss sein, wie man die Hundehalter dazu bringt, ihre Tiere besser zu erziehen", so der TV-Hundeprofi. Dies funktioniere nur durch Fortbildungen und nicht mit höheren Bußgeldern.
Ein so genannter Hundeführerschein könnte aus der Sicht des 39-Jährigen dazu beitragen, dass alle Hundehalter über das nötige Wissen über das Verhalten ihrer Tiere verfügen. "Die meisten Hundehalter hätten dagegen nichts einzuwenden", meint Rütter.
