Ladestation für Elektroautos Strom tanken an Laternen

Düsseldorf · Die Stadtwerke Düsseldorf wollen das Netz an Ladestationen für Elektroautos ausbauen und haben die erste Laterne vorgestellt, die als Tankstelle genutzt werden kann. Mit einem elektronischen Chip melden sich die Kunden an den Säulen an und können ihren Wagen aufladen.

Elektroautos sind auf Düsseldorfs Straßen noch nicht allzu häufig zu sehen — aber sollten es in den nächsten Jahren mehr werden, wollen die Stadtwerke den Besitzern der umweltfreundlichen Wagen auch ein gutes Netz an Ladestationen bieten. Ein neues Projekt, dessen Prototyp derzeit getestet wird, ist eine Ladestation an einer mit Strom betriebenen Laterne.

Anfang August haben die Stadtwerke die erste Stromtankstelle der Stadt am Carlsplatz eröffnet. Zurzeit gibt es etwa zehn bis 20 Elektroautos in Düsseldorf, schätzt Udo Damm, Leiter der Abteilung Technische Entwicklung bei den Stadtwerken. Viele davon würden von Unternehmen gesponsert, aber auch einige Privatleute haben ein mit Strom betriebenes Auto.

Montagekosten sehr gering

"Ich denke, in den nächsten fünf Jahren wird sich der Markt für Elektroautos noch nicht etabliert haben", sagt Henning Friege, Generalbevollmächtigter für Umwelt und Entsorgung bei den Stadtwerken. "Aber wenn sich Zahl der Wagen erhöht, wollen wir die ersten sein, die einen guten Service anbieten können."

Um das Netz an Ladestationen günstig und schnell auszubauen, haben die Stadtwerke die Idee, mit Strom betriebene Laternen als "Zapfsäulen" zu nutzen. "Die Stromkabel liegen schon, es müssen nur Stecker, Stromzähler und eine Ampelschaltung an die Laterne montiert werden", sagt Damm. Die Kosten liegen pro Laterne bei etwa 500 bis 1000 Euro. Am unteren Ende würde eine Steckdose mit Stromzähler angebracht. Eine Ampel am oberen Teil des Mastes zeigt an, ob gerade ein Auto geladen wird (rot) oder die Zapfsäule genutzt werden kann (grün).

Die Stadtwerke verwalten etwa 40.000 elektrische Laternen. An einem Verteiler sind etwa 30 Leuchten angeschlossen. Dessen Kapazität würde ausreichen, um gleichzeitig sechs bis acht Elektroautos aufzuladen. Genaue Ergebnisse darüber werden derzeit von den Stadtwerken getestet. Weiterhin arbeiten die Stadtwerke auch an der Verbesserung der Batterien und der Ladezeit: Um 100 Kilometer zu fahren, müsste das Elektroato der Stadtwerke acht Stunden geladen werden (Kosten: etwa vier Euro).

Die Steckdosen an den Laternen sind variabel. Der Prototyp hat einen dreipoligen Stecker. Es könnten aber auch verschiedene Typen angebracht werden. "Wahrscheinlich setzt sich jedoch eine Norm durch", sagt Damm. Damit ein Besitzer seinen Wagen aufladen kann, muss er sich zuvor registrieren lassen und erhält einen elektronischen Chip, mit dem er die Ladestation aktivieren kann.

Ist das Auto vollständig geladen, können die Kunden per SMS auf dem Handy informiert werden. Über den Chip werden die verbrauchten Stromkosten gezählt, der Autofahrer erhält eine Rechnung. "Die Verträge können variieren. Hier passen wir uns den Kunden an", sagt Damm

(RP)
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