Inlineskater im Düsseldorfer Allwetterbad Turmspring-WM auf Rollschuhen

Düsseldorf · Mit einer Premiere ist in Flingern die Freibadsaison im Allwetterbad zu Ende gegangen: Inlineskater trugen dort die erste Weltmeisterschaft im Turmspringen aus. Die Marketing-Chefin der Bädergesellschaft holte einen der Titel.

Towerjump 2013: Inlineskate-Turmspringen in Düsseldorf
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Samstagnachmittag im Allwetterbad Flingern: 18 Grad Außentemperatur, es regnet. Das ideale Freibadwetter sieht anders aus. Doch elf Hartgesottene trotzten dem Regen und traten zum Kampf um den Weltmeistertitel an. Mutig bestiegen sie den Sprungturm und stürzten sich in Wasser — mit Inlinern an den Füßen.

Bei der ersten Weltmeisterschaft im Inlineskate-Turmspringen zeigten die Teilnehmer mit wagemutigen Sprüngen, dass Rollschuhfahren nicht zwangsläufig in der Horizontalen stattfinden muss. Claus Vogel, Organisator des Wettbewerbs und Veranstalter der Düsseldorfer Rollnacht, hat die Idee zu den rollenden Turmspringern aus Frankfurt mitgebracht. "Am Neujahrstag springen die Skater dort in den Main", sagt Vogel. "Das ist mir persönlich zu kalt. Also haben wir beschlossen, unser Springen im Spätsommer zu veranstalten." Mit der Bädergesellschaft Düsseldorf einigte man sich auf den 14. September.

In Badehosen, Neoprenanzügen und auf Inlineskates traten schließlich acht Männer und drei Frauen zum Titelkampf nach den Regeln des Deutschen Schwimmverbands an. Dabei ging es um Schwierigkeitsgrad und Ausführung — Saltos, Kopfsprünge, Grätschen in fünf Durchgängen.

Welche Figur sie den Punktrichtern des Aachener SV Neptun vom Fünf-, Sieben- oder Zehnmeterbrett präsentierten, entschieden die Teilnehmer selbst. Verpflichtend für alle: Der Absprung musste rollend erfolgen — auf den regennassen Plattformen eine echte Rutschpartie. Trotzdem stürzten sich die Skater unter dem Jubel der etwa 50 Zuschauer mehr oder weniger kunstvoll ins Wasser.

Der 19-jährige Rowan Nobbe, Wettkampfname "Der irre Ire", sorgte mit einem überdrehten Kopfsprung mit Rückenplatscher vom Zehnmeterbrett für einen kollektiven Atemstillstand im Publikum. Zu seinen beiden letzten Sprüngen trat der Gerresheimer unter Schmerzen wieder an — für den Weltmeistertitel reichte es dann allerdings nicht. Dafür bekam Nobbe einen Sonderpokal — für das größte Kämpferherz.

Den Sieg bei den Herren holte sich der Iraner Yashar Ghorbani. Dagmar Ringes-Faßbender, Marketingchefin der Bädergesellschaft, belegte den ersten Platz bei den Damen und darf sich wie Ghorbani nun "Weltmeister im Inlineskate-Turmspringen" nennen.

(rl)
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