Lierenfeld Unterschriften sollen Musikbunker retten

Düsseldorf · Die Proberäume im Bunker am Gatherweg in Lierenfeld stehen kurz vor dem Aus. Dagegen sammeln die Musiker nun Unterschriften. Die von Fabian Goldschmidt initiierte Aktion soll zeigen, wie wichtig es ist, die Proberäume zu sichern.

In der Facebookgruppe "Proberäume Düsseldorf" können Interessierte an der Aktion teilnehmen. Den Unterschriftenbogen gibt es auch auf der Webseite www.individueller.de

Im Bunker vermietet der Pächter Heinz Camp 80 Proberäume, die teilweise doppel besetzt sind. Einige Mieter haben im Dezember die Mitteilung erhalten, dass die Räume wahrscheinlich bald nicht mehr genutzt werden können. "Grund hierfür seien Brandschutzmängel", sagt einer der Mieter. Schon seit etwa einem Jahr gebe es Diskussionen um die Zukunft der Lokalität. Die Bauaufsicht der Stadt hat sich wohl mit dem Pächter in Verbindung gesetzt, um über das weitere Vorgehen zu beraten. "Der Bund will das Gebäude abstoßen, der Pächter will sich aber nicht darum kümmern", erklärt ein Sprecher der Stadt.

"Es ist wirklich eine verworrene Situation", erklärt Clara Deilmann (Grüne), Vorsitzende des Musikbeirats der Stadt. "Wir versuchen schon länger, Kontakt zu dem Pächter herzustellen, doch der ist nicht erreichbar." Deswegen stecke man derzeit in einer Sackgasse. "Der Betreiber hat Hausrecht, und wir dürfen ohne seine Erlaubnis nichts unternehmen."

Wenn der Bund den Bunker tatsächlich verkaufen will, sieht Deilmann hier eine Chance, die Proberäume doch zu erhalten: Wenn sich die Stadt finanziell einsetzen würde, könnte man die Räume womöglich retten. Bereits 2003 hatte die Stadt den Bunker in Wersten wegen neuer Brandschutzrichtlinien umgebaut. "Es wäre sonst ein herber Rückschlag für die Musikerszene, wenn dieser Platz verloren ginge", sagt sie. Am 19. Januar soll im Kulturausschuss über den Bunker diskutiert werden. Wie Deilmann setzt sich auch Christian Pütz (CDU) für den Erhalt ein.

(jco)
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