Tote nie gefunden Weitere Mordfälle ohne Leiche

In den letzten 25 Jahren hat es zwei Mordfälle ohne Leiche gegeben, die Schlagzeilen machten.

Fall 1 Im September 1983 nimmt die Kripo einen 23-Jährigen aus einem Nachbarort von Düsseldorf fest, dem sie unterstellt, die eigenen Eltern und den Bruder umgebracht zu haben, um an das Erbe zu kommen. Jedoch: Die Opfer sind verschwunden. Verreist und seitdem vermisst, sagt der Verdächtige. Doch das glaubt die Polizei nicht. Auch in diesem Fall kommt die Chemikalie zum Einsatz, die geringste Blutreste sichtbar macht. Im Haus der Eltern stellt man so Spuren fest, die aus den oberen Räumen über die Treppe nach unten führen. Später finden sich winzige Leichenteile. Im Prozess vor dem Landgericht sind sich die Richter sicher, dass der Sohn der Täter ist, verurteilen ihn jedoch nicht wegen Mordes, sondern wegen Totschlags zu zwölf Jahren Haft. Die Leichen wurden nie gefunden.

Fall 2 Im Juli 1991 wird der Düsseldorfer Otto-Erich Simon zum letzten Mal lebend gesehen. Nachdem ein Freund des damals 71-Jährigen Vermisstenanzeige erstattet, beginnt die Kripo mit ihren Ermittlungen - und präsentiert eine krimireife Story: Simon, der an der Kö zwei Häuser besaß (Wert: rund 80 Millionen D-Mark), stand offenbar in Verhandlungen zum Verkauf der Immobilien. In den Verdacht, Simon umgebracht zu haben, gerät ein Düsseldorfer Immobilien-Kaufmann, der die Tat jedoch leugnet. Aber gegen ihn sprechen eine Reihe von Indizien, und es kommt zum Prozess. Doch der wird nie zu Ende geführt, weil der Angeklagte psychisch erkrankt und schließlich als nicht mehr verhandlungsfähig eingestuft wird. Nach 135 Verhandlungstagen bricht das Landgericht Düsseldorf den Prozess ab, der Angeklagte kommt auf freien Fuß. Das Schicksal Simons wird nie geklärt, die Leiche nie gefunden. Im März 1997 erklärt das Amtsgericht Düsseldorf Simon für tot.

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