Düsseldorf Stadt will Quote für günstige Wohnungen

Düsseldorf · Am Mittwoch soll in einer gemeinsamen Sitzung dreier Fachausschüsse ein neues Handlungskonzept vorgestellt werden. Dieses sieht neben einer variablen Quote geförderter Wohnungen auch preisgedämpftes Wohnen vor.

Das sind die Mietpreise in Düsseldorf
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Foto: Endermann, Andreas

Wohnungsknappheit und steigende Mieten sind in der Landeshauptstadt ein Dauer-Thema. Immer wieder wird eine Quote gefordert, die Investoren bei Neubauprojekten dazu verpflichtet, auch öffentlich geförderte Wohnungen zu bauen. Das neue Handlungskonzept unter dem Titel "Zukunft Wohnen.Düsseldorf", das die Verwaltung morgen in einer gemeinsamen Sitzung dreier Fachausschüsse vorstellen will, macht nun einen ersten konkreten Schritt in diese Richtung.

"Zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum trägt eine variable Quotierung des Anteils geförderter Wohnungen im Planungsverfahren und/oder die Festsetzung moderater Miethöhen bei", heißt es in dem Konzept, an dem neben der Stadt auch verschiedene Akteure des Düsseldorfer Wohnungsmarktes beteiligt waren. Konkret angedacht ist jetzt nach RP-Informationen ein Anteil von 20 Prozent öffentlich geförderten Wohnungen bei Projekten ab 100 Wohneinheiten - zumindest dann, wenn der jeweilige Standort dies zulässt. Besonders exklusive Lagen könnten davon ausgenommen sein. Die genaue Lage der geförderten Wohnungen soll in den jeweiligen Plangebieten nicht festgeschrieben werden.

Darüber hinaus soll es auch einen ebenso hohen Anteil von so genannten preisgedämpften Wohnungen geben. Das bedeutet: Für einen Zeitraum von zehn Jahren wird die Kaltmiete für diese Wohnungen auf höchstens zehn Euro je Quadratmeter festgeschrieben, bei Eigentumswohnungen wird der Kaufpreis auf 2500 Euro je Quadratmeter gedeckelt.

Ursprünglich sollen die Akteure über einen noch geringeren Quadratmeter-Preis von 2300 Euro nachgedacht haben, bei dem außerdem auch ein Stellplatz eingeschlossen sein sollte. Die Beteiligten kamen jedoch zu dem Schluss, eine Realisierung von Wohnungsbau zu diesem Preis sei nur ohne Stellplatz realistisch. Der nun festgelegte Quadratmeter-Preis soll stetig an den Baukosten-Index, neue gesetzliche Vorschriften und das Zinsniveau angepasst werden. Zu diesem Zweck soll das Konzept nach spätestens drei Jahren neu bewertet werden.

Die Verfasser des Handlungskonzeptes fordern auch eine kontinuierliche Anpassung der Förderbestimmung des Landes NRW. "Die Förderbestimmungen...sollten der dynamischen Entwicklung wachsender Großstädte in NRW kontinuierlich angepasst und auf die verschiedenen Marktlagen hin ausgerichtet werden", heißt es entsprechend in dem Konzept. Insgesamt gehen die Akteure demnach davon aus, dass "ein noch ausreichendes Wohnbauflächenpotenzial vorhanden ist". Gleichzeitig liege die Zukunft des Geschehens aber auch als großes Potenzial im Bestand, also in den gewachsenen Quartieren. Der Neubau im niedrigen Preissegment sei unter anderem wegen der hohen Grundstückspreise "im wesentlichen in Form von Bestandsersatz oder im Kontext preisreduzierter Grundstücke möglich", heißt es weiter.

Das neue Handlungskonzept soll morgen in einer gemeinsamen Sondersitzung von Planungsausschuss, Wohnungsausschuss und Wirtschaftsförderungs-Ausschuss präsentiert werden.

(jco)
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