Düsseldorf Wohnungsgesellschaft bietet Zwischenlösung für Häuser in Hamm

Düsseldorf · Es ist unklar, wann der Mietwahnsinn beginnt. Micha zum Beispiel, der gerade ein Papier der "interventionistischen Linken Düsseldorf" vorgetragen hat, meint, der Wahnsinn beginnt ab sechs Euro Kaltmiete pro Quadratmeter. Für Gertrud, die von Hartz IV lebt, fängt der Wahnsinn schon früher an. Die meisten, die sich an diesem Tag vor dem Verwaltungsgebäude der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) versammelt haben, sehen das so: Der Miet-Wahnsinn beginnt, wenn Menschen mit geringen Einkommen nicht mehr dort leben können, wo sie wollen.

 Der Druck von der Straße war gestern groß: Aktivisten vor dem Verwaltungsgebäude der SWD.

Der Druck von der Straße war gestern groß: Aktivisten vor dem Verwaltungsgebäude der SWD.

Foto: Bernd Schaller

In dem Verwaltungsgebäude wird gerade verhandelt. Es geht um die Häuser in der Hammer Dorfstraße, viele Wohnungen dort stehen leer, es gibt Sanierungsbedarf, das "Bündnis für bezahlbaren Wohnraum" verhandelt drinnen mit der SWD. Draußen stehen etwa 30 Leute und "machen Druck", ein Polizeiauto hat sich vorsichtshalber auf den Gehweg gestellt, es läuft die zu solchen Anlässen unvermeidbare Reggae-Musik. Nach zwei Stunden kommen die Verhandlungsführer heraus. Oliver Ongaro, der sich zum Sprecher der Initiative entwickelt hat, sagt, dass die SWD sich bemühe. Die Sanierungen der Häuser werden vorgezogen, Zwischenmieter zugelassen. Außerdem soll jeder, der eine Wohnung brauche, sich an das Bündnis wenden, dies werde dann eine Liste erstellen und der SWD vorlegen. Es hört sich gut an, Ongaro ist merklich zufrieden. Die Leute auf der Straße allerdings sind weiter skeptisch. Sie trauen dem Frieden nicht.

(RP)
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