Düsseldorf Zamek baut Stellen ab und investiert in Polen

Düsseldorf · Im Werk Düsseldorf soll eine moderne Produktionslinie entstehen. Betriebsbedingte Kündigungen werden ausgeschlossen.

Der Düsseldorfer Nahrungsmittelhersteller Zamek hat Berichte dementiert, nachdem die Produktion in Düsseldorf eingestellt werden soll. "Wir werden weiter in unserem Werk in Düsseldorf produzieren", sagten die beiden Geschäftsführer, Michael Krüger und Petra Zamek, im Gespräch mit der Rheinischen Post. In Düsseldorf soll demnach eine neue und modernere Produktionslinie für Fertigprodukte entstehen. Die Anlage soll noch im laufenden Jahr in Betrieb genommen werden. Außerdem soll die Produktionsanlage zur Herstellung von Instantnudeln in Düsseldorf bleiben und durch Aufträge stärker ausgelastet werden. In der Belegschaft hatte es die Sorge gegeben, diese Anlage würde an einen anderen Standort verlegt.

Gleichzeitig werde der Prozess, lohnkostenintensive Fertigungen in das Werk in Dresden zu verlagern, fortgesetzt. Im Laufe des Jahres sollen in Düsseldorf zwischen 20 und 30 Stellen abgebaut werden. Die Maßnahmen sollen sozialverträglich gestaltet werden. "Wir werden die Zahl der Leiharbeiter reduzieren und befristete Verträge in der Produktion nicht verlängern", sagte Krüger. Ein Teil solle auch durch Frühverrentung aufgefangen werden.

Die Personalien und Investitionen waren in Abstimmung mit dem Betriebsrat von Zamek getroffen worden, wie Geschäftsführung und Mitarbeitervertreter übereinstimmend berichteten. "Die Beschäftigten nehmen die Investitionen in Düsseldorf und den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen beruhigend wahr", sagte Betriebsratsvorsitzender Achim Hofmeister auf Anfrage. Mehrere Mitarbeiter hätten die Frühverrentungsangebote bereits angenommen. "Dass die befristeten Verträge nicht verlängert werden, hatten die betroffenen Mitarbeiter lange erwartet", so Hofmeister.

Gleichzeitig plant der Düsseldorfer Nahrungsmittelhersteller die Expansion nach Osteuropa. "Wir sind zurzeit auf der Suche nach einem Produktionsstandort in Polen im Grenzgebiet zu Sachsen", sagten Krüger und Zamek. Die Pläne sollen binnen eines Jahres umgesetzt werden, einen genauen Ort gebe es aber noch nicht. In Polen habe man einen neuen Kunden gewonnen, der von dem polnischen Standort aus beliefert werden soll. Viele der polnischen Kunden bevorzugen Produkte, die in ihrem Land hergestellt werden. Außerdem verspricht sich die Unternehmensleitung Einspareffekte durch die räumliche Nähe zum Dresdener Zamek-Werk.

Zamek forciert derzeit seine Expansion im Ausland. So hat das Unternehmen kürzlich die Zertifizierung der US-Lebensmittelaufsicht Food and Drug Administration (FDA) erhalten, was den Export nach Nordamerika erleichtert. Außerdem gibt es neue Großkundenaufträge aus Osteuropa.

Für den deutschen Markt ist jetzt die Revitalisierung der eigenen Marke "Zamek" geplant. Vor einigen Jahren hatte der Lebensmittelhersteller die Aktivitäten um die Traditionsmarke reduziert und sich auf die Fertigung von Marken für andere Unternehmen fokussiert.

(RP)
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