Düsseldorf Zirkus mit Adrenalin und Benzin

Düsseldorf · "Flic Flac" ist zurück – bis Mitte September steht das schwarz-gelbe Zelt auf den Oberkasseler Rheinwiesen. Mit der neuen Show "Exxtrem" gratuliert Flic Flac der Stadt zum 725. Geburtstag.

Benno Kastein ist mit dem Action-Zirkus "Flic Flac" zurück. "Hier wird es laut und gefährlich" könnte ein Untertitel sein: Die Motorradfahrer in der neuen "Flic Flac"-Show "Exxtrem" rasen mit einem Affentempo erst zu dritt, dann zu fünft und schließlich zu neunt durch die 6,50 Meter hohe Eisenkugel "Globe of Speed", riskieren dabei Kopf und Kragen. Und auch die Rollerblader und BMX-Fahrer sind sich der Gefahr durchaus bewusst, während sie sich von einer 15 Meter hohen und vier Meter breiten Rampe in die Tiefe stürzen.

Schneller, stärker, weiter – das ist von jeher das Motto von Flic Flac gewesen. Einem Zirkus, der nichts mit Ponys zu tun haben will, sondern bekannt für wilde, laute Shows ist. Deshalb läuft dort keine fröhliche Zirkusmusik, sondern fast den ganzen Abend dröhnen martialische Klänge oder Livemusik des Düsseldorfer Sängers Frank Fabry. Flic Flac ist zurück – davon konnten sich am Samstagabend die Premierengäste, unter ihnen Peter Frymuth und Paul Jäger (Fortuna), Messechef Werner M. Dornscheidt, Jobsi Driessen (Prinzenclub) und Andreas Goßmann (Stadtsparkasse) überzeugen. Was sie zu sehen bekamen, ist vom Feinsten. Die Freestyle Jumper sausen auf ihren 250-Kubik-Motorcross-Maschinen durch die Luft und wagen dabei so spektakuläre Stunts, dass dem Zuschauer hier und da der Atem stockt. Gabelstapler und Bagger ziehen die sperrigen Geräte in das Zelt und werden dabei teilweise in die Performance eingebunden. Möglich ist dies, weil der Zirkus nicht so aufgebaut ist, wie man es aus anderen Manegen kennt: Die Flic-Flac-Zuschauer sitzen entlang einer 120 Meter langen Bahn, die quer durchs Zelt läuft. Diese Länge macht die spektakulären Vorführungen mit reichlich PS und Feuer erst möglich.

Aber "Flic Flac" kann auch leise. So sind etwa die smarten Bodenturner ein Genuss für jedes Auge. Die Männer mit ihren perfekten Oberkörpern zeigen Überschläge, Handstand, Saltos und das alles in einem rasanten Tempo. Wieder im Programm sind auch Bennos Kasteins Töchter. Larissa zeigt eine artistische Nummer am "Chinese Pole", schlängelt sich dabei graziös um einen schnöden Pfahl, der auf einem Bagger steht. Die jüngere Tochter Tatjana überzeugt mit ihrem engelsgleichen Auftreten als HandstandAkrobatin. Dazu gibt es noch eine wahre Lovestory mit viel Kraft, Gefühl und Grazie, die Mehmed Redzhebov Mehmedov und Juliia Plenos mittels Tüchern in luftiger Höhe und einem 5000 Liter Wasserbecken am Boden aufführen.

Die klassische Zirkusartistik kommt also neben dem ganzen PS-Gedröhne und Adrenalin definitiv nicht zu kurz. Und selbst eine Art Clown ist im Programm zu finden, so dass neben all der Anspannung, die den Zuschauer immer wieder zwischendurch packt, auch mal herzlich gelacht werden kann – am Ende gab es Standing Ovations.

(cwo)
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