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DEG Metro Stars „Bin kein Mäzen, der alles zahlt“

Düsseldorf · Peter Hoberg, 58, die Privatperson, die 700 000 Euro in die Düsseldorfer EG investiert, über seine Leidenschaft zum Eishockey, seine Wertschätzung für Manager Lance Nethery und die Hoffnung auf neue Sponsoren.

 Unterstützt die DEG: Peter Hoberg

Unterstützt die DEG: Peter Hoberg

Foto: Costa

Herr Hoberg, müssen wir uns Sorgen um Sie machen?

 Auf dem Weg zur Arbeit: Die Düsseldorfer EG vor einem Heimspiel im ISS Dome im Stadtteil Rath.

Auf dem Weg zur Arbeit: Die Düsseldorfer EG vor einem Heimspiel im ISS Dome im Stadtteil Rath.

Foto: Endermann, Andreas

Hoberg Warum sollten Sie sich Sorgen machen? Ich fühle mich ausgezeichnet.

Sie investieren als Privatperson 700 000 Euro in die Düsseldorfer EG, und viele können nicht verstehen, warum sich jemand auf so ein waghalsiges Geschäft einlässt. Was sind Ihre Beweggründe?

Hoberg Ich sehe mein Engagement als ein Investment in die Zukunft des Vereins. Ich bin nicht der Weihnachtsmann, der mit den Scheinen wedelt, und alles wird gut. Ich bin auch nicht ein edler Spender, der die DEG in eine sorgenfreie Zukunft führt. Ich bin kein Mäzen oder Gönner, der alles zahlt. Ich bin Peter Hoberg aus Düsseldorf, und ich engagiere mich für diesen Eishockeyverein. Ich bin in der privilegierten Situation, dass ich es mir leisten kann, finanziell einzuspringen. Das ist aber keine Dauerlösung, sondern maximal eine Starthilfe.

Bekommen Sie denn irgendeinen Gegenwert für Ihr Geld?

Hoberg Ja, meine Anteile an der Gesellschaft werden angehoben. Ich halte bislang knapp zehn Prozent an der GmbH. Die Einzelheiten zu der Aufstockung werden gerade besprochen. Ich wollte vor allem ein Zeichen setzen und Vorreiter für etliche andere sein, die möglicherweise auch mit dem Gedanken spielen, sich bei der DEG in welcher Form auch immer zu engagieren.

Können Sie sich vorstellen, Ihr Engagement langfristig vielleicht sogar noch auszubauen?

Hoberg Das ist eher unwahrscheinlich. Ich kann mir keinen DEL-Klub leisten und tauge auch nicht, um die Hoffnungen zu schüren, ich sei der neue Top-Sponsor. Ich hänge sehr an diesem Klub und möchte, dass es irgendwie weitergeht. Mein Investment ist auch ein deutliches Signal an die motivierten Mitarbeiter des Klubs, das tolle Trainer-Duo, die Spieler und natürlich auch die vielen Fans: Die Düsseldorfer EG ist weiter da, und es lohnt sich, für Eishockey in der Stadt zu kämpfen.

Ihr Geld wird nicht reichen. Bringen Sie Kontakte zu weiteren Sponsoren mit?

Hoberg Wie ich es schon einmal versucht habe zu beschreiben - es soll keine Peter-Hoberg-Show werden. Nicht ich stehe im Vordergrund, sondern der Fortbestand der DEG in der DEL. Da nehme ich besonders den neuen Vorstand um Markus Wenkemann in die Pflicht, diese Herausforderung anzunehmen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Herren ihre Kontakte in die Wirtschaft nutzen. Sie haben tolle Konzepte ausgearbeitet und müssen die jetzt aber auch mit Leben füllen. Sie werden das schaffen.

Sie haben gesagt, dass Sie großen Wert darauf legen, Lance Nethery als Manager zu halten. Was schätzen Sie an ihm besonders?

Hoberg Er ist ein Profi. Er ist der Beste in der Branche. Wenn wir es irgendwie schaffen sollten, Lance Nethery in Düsseldorf zu halten, dann wäre das ein absoluter Glücksfall. Es gibt sicherlich Leute, die eine andere Meinung haben. Aber aus meiner Sicht kann man die Leistung von ihm und auch Joachim Suhr (ehemaliger Aufsichtsratschef der DEG, Anmerkung der Redaktion) nicht intensiv genug loben.

Streben Sie ein Amt bei der DEG an?

Hoberg Nein. Ich bin kein Machtmensch. Ich habe mich entschieden, mich für dieses Gespräch der Öffentlichkeit zu zeigen und meine Motivation zu erklären. Danach möchte ich aber wieder in den Hintergrund treten und andere wirken lassen.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass der DEG die Rettung gelingen wird?

Hoberg Sehr, sonst hätte ich nicht diesen Schritt gemacht. Es sind aber noch ein paar Handgriffe nötig. Die Stadt probiert im Rahmen ihrer Möglichkeiten sicherlich auch alles. Wir sollten davon abrücken, nur auf den einen großen Sponsor zu schielen. Ich favorisiere eine Lösung, wo die Last auf mehrere Schultern verteilt wird. Jeder kann etwas tun - auch die Fans, indem sie mit dem Kauf einer Eintrittskarte ihre Solidarität zur DEG bekunden. Jeder Zuschauer ist auch Investor.

(rl)
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