Düsseldorfer EG DEG geht auf Konfrontationskurs mit DEL

Düsseldorf · Nach der ungleichen Aussprache von Spielersperren rebelliert der Düsseldorfer Eishockeyklub gegen die Liga und legt Einspruch ein. Der sportliche Leiter Walter Köberle vermutet, es solle "ein Exempel an der DEG statuiert" werden.

DEL 12/13: DEG - München
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Die Geduld der Verantwortlichen bei der Düsseldorfer EG ist am Ende. Zu sehr fühlen sie sich von der Deutschen Eishockey Liga (DEL) benachteiligt. Während ihr eigener Spieler Marc Zanetti für fünf Partien nach einer Verhandlung durch den DEL-Disziplinarausschuss aus dem Verkehr gezogen wurde, kam NHL-Profi Blake Wheeler, der während des Spielerausschlusses in der National Hockey League für den EHC München aufläuft, ohne eine weitere Sperre davon. Beide hatten in der Begegnung der Düsseldorfer gegen die Bayern einen Gegenspieler verletzt.

Verteidiger Zanetti selbst verweilt derzeit ausgerechnet in München. Er läuft beim Deutschland Cup für Team Kanada auf. An der Brehmstraße dagegen ist man über das Vorgehen der DEL irritiert. Unbestritten war das Einsteigen des Kanadiers gegen Viktor Ekbom in der Verlängerung hart, doch die Verletzung des Schweden, für die sich der Düsseldorfer unmittelbar danach noch im Kabinengang entschuldigte, resultierte eher durch den Sturz als durch den Check selbst. So sieht es auch der sportliche Leiter der DEG, Walter Köberle: "Das Helmvisier hat ihm die Nase beim Aufprall auf dem Eis zerhauen. Das war kein Ellenbogen oder Schläger. Die Schiedsrichter haben ja zunächst auch kein Foul angezeigt, sondern erst, als Ekbom liegen blieb, auf Strafe entschieden."

Auch DEG-Trainer Christian Brittig äußerte sich nach genauem Videostudium noch vor dem Verfahren deutlich: "Ich rechne mit einem Freispruch." Der DEL-Disziplinarausschuss sah das anderes. Zwar konnten die Beisitzer Till Feser und Gerhard Müller sowie der DEL-Vertreter Jörg von Ameln die von den Schiedsrichtern Willi Schimm und Alfred Hascher verhängte Matchstrafe wegen einem "Check gegen Kopf und Nacken" nicht bestätigen, doch sie verhängten stattdessen eine Sperre wegen einem "unkorrekten Körperangriff mit Verletzungsfolge". Das Abändern einer Tatsachenentscheidung ist zumindest ein ungewöhnliches Vorgehen.

Zusätzliche Brisanz erhält das Handeln der DEL, weil der Münchner Wheeler nach seinem "Kniecheck" gegen DEG-Verteidiger Drew Paris samt Spieldauer-Strafe bereits am Sonntag ohne weitere Folgen in Iserlohn wieder aktiv war, obwohl Paris der DEG nachweislich aufgrund des Fouls mit einem Innenbandanriss mindestens vier Wochen fehlen wird. "Beim Strafmaß ist keinerlei Vergleich möglich, selbst wenn es nur um die Verletzungen ginge. Dagegen wehren wir uns jetzt und werden es immer wieder machen. Es scheint ja fast so, als soll an der DEG ein Exempel statuiert werden", sagt Köberle, der bis zum 14. November alle Unterlagen für den Einspruch einreichen wird.

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