Düsseldorfer EG DEG geht mit Kampfgeist in die Zukunft

Düsseldorf · Dem achtmaligen Eishockey-Meister mangelt es an Geld, nicht aber an Ideen, aus der prekären Situation zu kommen.

DEL 12/13: DEG-Straubing
32 Bilder

DEL 12/13: DEG-Straubing

32 Bilder

Bei der Düsseldorfer EG ist derzeit Kampfgeist gefragt. Zum einen muss der Eishockeyverein sportlich dringend den Anschluss in der Tabelle nach oben halten und so die Zuschauer begeistern. Gleichzeitig gibt es noch immer Ärger mit der Deutschen Eishockey Liga (DEL), mit der man sich über die Strafdauer des gesperrten Alex Henry streitet. Dort soll die Entscheidung Mittwochvormittag fallen. Komplettiert werden die Schwierigkeiten durch finanzielle Sorgen. Die Saison 2013/14 ist weiter akut in Gefahr.

Nun gibt es bei dieser tristen Bestandsaufnahme auch durchaus Lichtblicke. Auf den ersten Blick wirkt der vorletzte Tabellenplatz wenig aufbauend. Doch längst hat sich in der Liga respektvoll herumgesprochen, wie sehr sich das Team von Christian Brittig in jeder Partie reinhängt. Was an Qualität fehlt, wird durch Leidenschaft im XXL-Format aufgewogen. Dass die Mannschaft dabei noch nicht einmal komplett auflaufen konnte, steigert nur noch die Anerkennung. Allerdings gibt es auch ein "aber" - es ist ein schmaler Grat zwischen Enthusiasmus und Übereifer. Zu oft schon haben DEG-Spieler Strafen kassiert, auch wenn die nicht immer berechtigt waren. Nicht immer fühlt man sich an der Brehmstraße dabei in diesen Tagen gerecht behandelt. Daher wurde gegen die Sperre von Henry nun auch fristgerecht Einspruch eingelegt. Drei der sechs Spiele hatte er bereits abgesessen.

Die treuen Fans jedenfalls wissen den hohen Einsatz ihrer Spieler zu schätzen - genau das ist das Problem. Neue Zielgruppen sind noch nicht gefunden worden. Immerhin zeigt sich die DEG gewillt, Ausdauer zu beweisen. Für eine langfristige Identifikation mit dem Kader sollen frühzeitig die Verträge verlängert werden. Alle aktuellen Profis im Kader sollen einen neuen Vertrag für die kommende Saison angeboten bekommen. "Man kann natürlich nicht davon ausgehen, dass alle verlängern. Aber ich habe noch nie so einen Teamgeist gesehen", erklärt DEG-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp. Der versucht mit Hilfe von Arndt Rautenberg vom Sanierer Rölfspartner, und Marketingexperte Boris Bartels die Marke DEG weiter zu stärken und für Sponsoren attraktiv zu machen.

Zwei Spiele aus der Kategorie "gehobene Schmankerl" werden im Dezember kredenzt. Die DEG bittet zu gleich zwei Derbys innerhalb von fünf Tagen - und das zu einem durchaus reizvollen Preis. Am Sonntag, 9. Dezember (16.30 Uhr), gastieren die Krefelder Pinguine im Dome.

Am darauffolgenden Freitag (14. Dezember, 19.30 Uhr) sind die Kölner Haie zu Gast. Wer eine Karte kauft, darf sich beide Spiele ansehen. "Wir wollen möglichst viele Düsseldorfer wieder für Eishockey begeistern", sagt Bartels. "Am liebsten würde ich die Tore aufmachen und alle Leute einladen, sich den Sport einmal bei uns umsonst anzugucken.""Gezielte Freikarten-Aktionen, sagte Schmellenkamp, werde es nicht geben: "Wir wollen uns nicht die Preise verderben und vor allem nicht mit unseren Dauerkartenkunden Krach bekommen." Die zahlen schließlich fürs Produkt.

(url)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort