DEG Metro Stars DEG wird verpfiffen — und siegt

Köln · Im rheinischen Derby der Deutschen Eishockey Liga fällte Schiedsrichter Georg Jablukov einige falsche Entscheidungen zu Ungunsten der Düsseldorfer. Am Ende stand dennoch ein verdienter 4:2-Sieg bei den Kölner Haien, der den Metro Stars ein Sechs-Punkte-Wochenende bescherte.

DEL 11/12: Kölner Haie-DEG
40 Bilder

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Es war Dezember 2010. Lars Brüggemann, Schiedsrichter der Deutschen Eishockey Liga, sorgte in der Kölnarena für einen der größten Skandale im Profi-Eishockey. Im Penaltyschießen verweigerte er nach Studium der Videobilder einem klar erkennbaren Treffer des Düsseldorfer Kapitäns Daniel Kreutzer die Anerkennung. Die DEG gewann das Derby bei den Kölner Haien am Ende dennoch.

Am Sonntag war es Referee Georg Jablukov, der für eine neue Episode in der Serie "Videobeweise im rheinischen Derby" sorgte. Zwei zweifelhafte Entscheidungen gegen die DEG nach Studium der TV-Bilder verhinderten aber auch diesmal nicht den Sieg der Landeshauptstädter. Das Team von Trainer Jeff Tomlinson gewann verdient 4:2 (0:0, 2:1, 2:1).

Es war ein ereignisarmes erstes Drittel in der Kölnarena. Beiden Teams merkte man die enorme Bedeutung der Partie an. Neben dem Prestige ging es auch um die Tabellenkonstellation im Kampf um die Pre-Play-off-Plätze. Die Verteidigung der DEG hielt sich ebenso wie die Kölner Defensive schadlos — auch ohne Marco Nowak. Der Jungnationalspieler war wegen seiner dritten Disziplinarstrafe gesperrt, verfolgte den Mittelabschnitt im Fanblock der Düsseldorfer und bekam allerhand geboten.

Courchaine mit dem Führungstreffer

Beim Führungstreffer der Gäste durch Adam Courchaine war der 21-Jährige zwar noch mit dem Kauf einer Bratwurst beschäftigt, doch das vermeintliche 2:0 durch seinen künftigen Nürnberger Mannschaftskollegen Patrick Reimer durfte Nowak, ebenso wie 18.581 Zuschauer, mit eigenen Augen bestaunen. Reimer ließ alle Kölner Spieler wie Slalomstangen links liegen, verlud zur Krönung auch noch Torhüter Youri Ziffzer lässig und verwandelte ins leere Tor mit der Rückhand. Einzig Jablukov fand keinen Gefallen an diesem Traumtor — auch als er es sich per Video nochmals vorführen ließ. Er gab den Treffer wegen angeblichem Torraumabseits durch Daniel Kreutzer nicht — eine sehr zweifelhafte Entscheidung.

Der Berliner Referee blieb im Mittelpunkt des Geschehens und zog mit zwei weiteren Videobeweisen die Aufmerksamkeit auf sich. Connor James' Lattentreffer in Überzahl erkannte Jablukov richtigerweise nicht an. Dann wurde es erneut knifflig. Nachdem James ein schönes Kaufmann-Zuspiel endlich zum 2:0 verwandelte, zog sich der Schiedsrichter erneut zum Fernsehgerät zurück. Jason Jaspers war mit vollem Tempo in den erneut souverän auftretenden DEG-Goalie Bobby Goepfert gerast. Der Puck sprang unglücklich umher und landete schließlich im Gehäuse. Jablukov entschied wieder zu Ungunsten der Gäste — 1:2.

Doch die DEG ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, zog ihr konzentriertes Spiel durch. Ein Doppelschlag binnen 52 Sekunden im Schlussdrittel durch Courchaine, ebenfalls ein sehenswerter Treffer, und Ben Gordon sorgten für die Vorentscheidung. Philip Gogullas 2:4 war nur die Ergebniskorrektur eines verdienten Sieges.

(sid)
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