DEG Metro Stars Kreutzer: Köberle der Richtige

Düsseldorf · Der DEG-Kapitän unterstützt den Plan, den Teammanager zum Sportlichen Leiter zu befördern. Daniel Kreutzer würde gerne mehr Verantwortung übernehmen, sein Bruder Christof könnte als Trainer einsteigen.

DEL 11/12: DEG - Hannover
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Für Daniel Kreutzer ist es keine einfache Situation. Er, der Düsseldorfer Jong im Team der DEG Metro Stars, der Kapitän des Klubs aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL), muss mit ansehen, wie alles um ihn herum zusammenbricht. Wie seine Kollegen, von denen viele mit den Jahren Freunde geworden sind, die Reißleine ziehen und woanders anheuern.

"Ich kann jeden von den Jungs verstehen. Für mich ist keiner von ihnen ein Verräter oder was auch immer für blödsinnige Dinge einige behaupten", sagt der 32-Jährige. "Es sind Profis, sie müssen sehen, dass sie mit ihrem Beruf Geld verdienen. Man muss ihnen doch hoch anrechnen, dass sie überhaupt so lange gewartet und an den Verein geglaubt haben. Bei mir ist das was anderes. Düsseldorf ist meine Heimat, die DEG mein Verein, ich komme hier nicht so leicht weg wie andere." Das liegt indes nicht nur an emotionalen Gründen. Kreutzer ist der Einzige im aktuellen Team, dessen Vertrag bis 2013 läuft.

"Es ist natürlich eine ziemlich schwierige Phase", sagt er. "Wir haben uns vielleicht zu lange auf den einen großen Geldgeber verlassen. Jetzt müssen wir umdenken und uns den neuen Gegebenheiten anpassen. Ich sehe das alles nicht so düster. In jedem Neuanfang steckt ja auch eine Chance." Auf große Zustimmung trifft bei ihm der Plan, Walter Köberle nach der beschlossenen Trennung von Lance Nethery zum Sportlichen Leiter und Manager — möglicherweise schon in dieser Woche — zu befördern (die Rheinische Post berichtete exklusiv). "Walter ist lange genug im Geschäft, er kennt die Materie", sagt Kreutzer. "Ich traue ihm den Job zu. Wir müssen alle enger zusammenrücken. Ich habe dem Verein auch angeboten, noch mehr Verantwortung zu übernehmen."

Klarheit über die Personalie Köberle soll spätestens morgen geschaffen werden. Nach Informationen dieser Zeitung will man sich zunächst auf eine Strategie einigen, die dann am Nachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Auf Nethery, seit geraumer Zeit im Verein isoliert, ist noch niemand zugekommen. "Ich warte auf ein Gespräch, dann sehen wir weiter", sagt er. "Ich werde mich auf jeden Fall noch nicht zur Ruhe setzen und in Kanada zum Angeln gehen."

Walter Köberle kann in neuer Mission nur kleine Fische jagen. Für die Schlüsselpostionen im Verein werden Kräfte gesucht, die sich mit dem Verein identifizieren und bei ihren Gehaltsvorstellungen zu deutlichen Abstrichen bereit sind. Der Abgang von Jeff Tomlinson gilt als sehr wahrscheinlich. Christof Kreutzer wird als neuer Trainer hoch gehandelt. Auch Daniels Bruder ist von der Lösung mit Köberle überzeugt: "Walter ist wie mein Bruder oder ich mit vollem Herz bei unserem Klub. Solche Leute brauchen wir jetzt", sagt Christof, der große Stücke auf Tomlinson hält. Sollte "Tommer" aber Patrick Reimer und Marco Nowak nach Nürnberg folgen, ist der ältere der Kreutzer-Brüder der Trainerkandidat Nummer eins. "Die Bereitschaft von meiner Seite ist da", sagt der DEG-Coach des Teams in der Deutschen Nachwuchs Liga.

(jco)
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