Düsseldorf Pollmächer sagt Marathon-Start ab

Düsseldorf · Eine Muskel-Verletzung bremst Deutschlands besten Langstrecken-Läufer aus. In Düsseldorf tritt er nicht an.

 André Pollmächer.

André Pollmächer.

Foto: ddp, ddp

André Pollmächer (rhein-marathon) wird sich beim Metro Group Marathon (28. April) einige Zeit im Zielbereich aufhalten. Doch der schnellste deutsche Marathonläufer der jüngeren Vergangenheit wird davor die 42,195 km lange Strecke nicht zu Fuß hinter sich gebracht haben. Ein tief sitzender Muskelfaserriss im Oberschenkel, den sich der 30-Jährige bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften zugezogen hatte, beendete die Hoffnungen auf eine neue Top-Zeit. "Ich werde wohl als Co-Kommentator bei der Übertragung von center.tv im Zielbereich dabei sein", sagt Pollmächer.

Dabei war seine ganze Trainingsarbeit auf den großen City-Lauf in Düsseldorf ausgerichtet, und seine Form war vielversprechend. Pollmächer hatte seinen persönlichen Rekord von 2:13:08 Stunden, aufgestellt beim Düsseldorfer Marathon 2009, im Visier. Doch die Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften am vergangenen Wochenende in Refrath brachten die Ernüchterung. Nach elf Kilometern musste der 30-Jährige schmerzgeplagt aufgeben. "Am Start war ich noch schmerzfrei, habe aber nach vier, fünf Kilometern gemerkt, dass der Muskel zumacht. Schließlich waren die Schmerzen so groß, dass ich stehen bleiben musste", schildert Pollmächer. Danach war er nahezu bewegungsunfähig. "Ich konnte keinen einzigen Schritt mehr gehen. Zu Hause bin ich auf allen Vieren in die Dusche gekrabbelt." Sein Martyrium resultierte aus der Lage der Verletzung. Der Muskel riss nahe am Knochen und dem Nervenkanal. Die austretende Wundflüssigkeit drückte gegen den Nervenkanal, brachte so einen dauerhaften Basisschmerz hervor und bei jeder auch noch so kleinen Muskelkontraktion Gefühle hervor, als wenn man ihm ein Messer in den Oberschenkel rammt. "Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Muskel so weh tun kann. Deshalb habe ich zunächst gedacht es wäre etwas am Knochen. Zum Glück ist das aber nicht der Fall", so Pollmächer.

Jetzt richtet er seinen Blick nach vorne. "14 Tage lang werde ich nicht trainieren können. Dann versuche ich, die Form zu transportieren. Im Frühsommer werde ich ein paar kürzere Wettkämpfe und im Herbst einen Marathon absolvieren. Welche Wettkämpfe das sein werden, weiß ich noch nicht", sagt Pollmächer. Sein Ziel bleibt, sich für den Marathonlauf bei der Europameisterschaft 2014 zu qualifizieren.

(RP/jco)
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