Galerie Zimmermann + Heitmann Düsseldorf Bunte Kunst für Einsteiger

Düsseldorf · Als Kind hat er in der Werkstatt zwischen all den Bilderrahmen gespielt, und oft war er bei den Gesprächen mit den Künstlern dabei oder wenn im Laden eines der Kunstwerke verkauft wurde.

 Die Vinyl-Mäuse gibt es in Miniatur-Format, aber eben auch etwas größer. Tobias Heitmann verkauft sie in seiner Galerie an der Breite Straße.

Die Vinyl-Mäuse gibt es in Miniatur-Format, aber eben auch etwas größer. Tobias Heitmann verkauft sie in seiner Galerie an der Breite Straße.

Foto: bernd Schaller

Ganz klassisch hat Tobias Heitmann nach dem Abitur sein Handwerk bei der Rahmenmanufaktur Conzen in der Altstadt gelernt und stand damit in der Tradition seines Ur-Ur-Urgroßvaters Emil Zimmermann. Der hatte 1879 mit der Eröffnung einer Buchbinderei in Dortmund, in der er auch Einrahmungen, Restaurierungen von Bildern und Kleinkunst anbot, den Grundstein des Familienunternehmens gelegt. Im Laufe der Jahre jedoch wurde das Geschäft von Zimmermann + Heitmann immer mehr erweitert. Und seitdem der 39-jährige Junior nach dem Betriebswirtschaftsstudium in Hamburg und in den Vereinigten Staaten an der Spitze steht, sind auch Ausstellungen mit Werken verschiedener Künstler an der Tagesordnung.

Der Vater einer sechs Jahre alten Tochter ist in der Kunstszene zu Hause. Er hat dem Ganzen den künstlerischen Touch gegeben und 2009 den mehr als 100 Quadratmeter großen Flagship-Store an der Breite Straße eröffnet — wenige Schritte von der Kö entfernt. Auf Messen im In- und Ausland entdeckt Tobias Heitmann, der sich mehr als Unternehmer (14 Mitarbeiter) denn als klassischer Galerist sieht, seine Künstler, viele von ihnen sprechen ihn auch direkt an, wollen mit ihm ins Geschäft kommen.

Denn sein internationaler Handel mit Kunst floriert — ob moderne Grafiken oder Lithographien, seltene Originale, Skulpturen oder Designertoys von Kidrobot und Frank Kozik oder die Qee's (so heißen die Vinyl-Mäuse) von Toy2R, die es in Miniatur und Lebensgröße gibt. Über zwei Etagen verteilt stehen und hängen die Werke von mehr als 35 zeitgenössischen Künstlern wie Günther Uecker, Jörg Döring, Mel Ramos, Takashi Murakami, Heinz Mack, James Rizzi, Michael Kmoth und Ottmar Hörl.

Die bunt gemixte Kunst macht Spaß und ist eher etwas für Einsteiger mit kleinerem Budget als für arrivierte Kunstliebhaber. "Allein durch unsere Lage im Karree zwischen Carlstadt und Königsallee ist die Schwellenangst eher gering." Zahlreiche Touristen und auffallend viele jüngere Kunden trauen sich in die hellen Räume mit den großen Schaufensterfronten. Sie schauen und stöbern — oft auch auf der Suche nach einem Geschenk. Einer der Renner sind beispielsweise die Aquarelle von Udo Lindenberg oder die mit Laser geschnittenen Objekte des israelischen Künstlers David Gerstein. Die "Art in Boxes" von Objektkünstler Volker Kühn sind ein beliebtes Mitbringsel genauso wie die Sprüche-Bilder von Kati Elm.

Das Angebot in der Galerie Zimmermann + Heitmann bewegt sich zwischen Preisen von zehn bis 15 000 Euro.

(RP)
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