Unterbilk Friedrichstraße soll Boulevard werden

Unterbilk · Beim siebten Bürgerforum der Bezirksvertretung 3 im Bilker Stadtteilzentrum stellte Dezernent Stephan Keller das Konzept für Friedrichstadt nach Fertigstellung der Wehrhahn-Linie vor. Bürger konnten Vorschläge machen.

 Verkehrsdezernent Stephan Keller diskutierte im Bilker Stadtteilzentrum mit Bürgern über die Zukunft der Friedrichstadt.

Verkehrsdezernent Stephan Keller diskutierte im Bilker Stadtteilzentrum mit Bürgern über die Zukunft der Friedrichstadt.

Foto: Bernd Schaller

Was kommt, wenn die Bahnen weg sind? Die Zukunft der Friedrichstadt war das Thema des siebten Bürgerforums der Bezirksvertretung 3 im Bilker Bürgersaal. Dabei gab Verkehrsdezernent Stephan Keller einen Einblick in die bisherigen Überlegungen. Bürger konnten ihre Meinung zu den Plänen der Stadt zur künftigen Gestaltung von Friedrich- und Elisabethstraße äußern. Bei diesen handelt es sich allerdings, wie Keller betont, noch um keine ausgereifte Planung, sondern erst mal nur um eine Konzeptidee. Ausdrücklich erbeten seien Vorschläge von Anwohnern, Geschäftsleuten und Interessensverbänden. Keller: "Die Wehrhahn-Linie kostet uns 800 Millionen Euro. Da soll nachher auch etwas Vernünftiges herauskommen."

Allerdings habe er den Eindruck, dass die Meinungsbildung in Sachen Friedrich- und Elisabethstraße längst nicht so kontrovers ablaufe wie etwa an der Schadowstraße, weil alle mehr an einem Strang zögen. Oberste Ziele der Neuplanung, so der Dezernent, seien die Verknüpfung der Einkaufsbereiche Kö und Düsseldorf Arcaden, die Stärkung des Geschäftsstraßencharakters und die Steigerung der Aufenthaltsqualität namentlich an der Friedrichstraße. Das will man vor allem mit einer sogenannten multifunktionalen Nutzung der Seitenräume erreichen, das heißt: Dort wird nichts gesondert markiert, stattdessen teilen sich Passanten, Außengastronomie und gelegentlicher kurzer Lieferanten-Verkehr diesen Bereich. Der Streifen soll von 2,75 Meter Breite der Gehwege aktuell dann auf 5,50 Meter Seitenraum ausgedehnt werden.

"Wir werden massiv kontrollieren, dass das nicht von Autofahrern zugeparkt wird", versprach Keller auf Anfrage mehrerer Bürger. Allerdings sei die Friedrichstraße eine Hauptverkehrsstraße in der Stadt, und das soll auch so bleiben. "Wir können sie nicht totberuhigen, sonst bekommen wir massive Probleme". Deswegen werde es auch kein Tempo 30 auf der Straße geben, wie von Bürgern angeregt wurde. Allenfalls zur Nachtzeit, wie ebenfalls vorgeschlagen, sei die Temporeduzierung eine Überlegung wert, so Keller. Die Radwege auf der neuen Friedrich- und Elisabethstraße werden auf 2,50 Meter ausgedehnt und auf beiden Achsen jeweils entsprechend der Fahrtrichtung der Pkw in eine Richtung geführt. Die Fahrbahn selbst wird auf ein Minimum reduziert, das von zwei Pkw parallel befahren werden kann. Markierungen wird es aber nicht geben. Während das (verbotene) Parken auf der Friedrichstraße massiv kontrolliert werden wird, wird es Parken auf der Elisabethstraße, wo sich kaum Einzelhandel befindet, in Form von Längs- und Querparken gestattet.

Der Gehweg dort wird 3,50 Meter breit. Laut Keller haben die Parkhäuser in dem Gebiet noch etliche Kapazitäten, weswegen das "Parken über die Parkhäuser abgewickelt werden wird". Ein weiteres Planungsziel wird noch diskutiert: "Wir nehmen an einem Landewettbewerb teil und wollen einen Radschnellweg von Benrath entlang der Münchener Straße bis zum Südring ausbauen, wofür es Fördergelder gibt. Da darf dann in diesem Bereich kein Radfahr-Nirwana entstehen." Auf die Nachfrage von Bürgern, wo denn Radstellplätze und auch Bänke postiert würden, betonte Keller, dass man dies konkret durch Befragung der Anlieger im einem nächsten Schritt herausfinden wolle. "Erst danach werden wir in die konkrete Planung einsteigen."

(ch)
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