Pempelfort Kunst in alten Platanen

Pempelfort · Neue Pläne der Initiative Pro Franklinstraße: Eine Installation, die der Künstler Bogomir Ecker kostenfrei anbietet, soll Blickfang in der geplanten Oase im Grünen sein. Dazu soll der vordere Schulhof offen für alle werden.

 Längst eine verschworene Gemeinschaft: Die Anwohner-Initiative von der Franklinstraße hat neue Ideen zur Verschönerung des VHS-Schulhofs. Im Vordergrund Sprecher Arnold Igel (3.v.l.), daneben Gabi Sprink-Hamers und Architekt Martin Heusel (2.v.r.).

Längst eine verschworene Gemeinschaft: Die Anwohner-Initiative von der Franklinstraße hat neue Ideen zur Verschönerung des VHS-Schulhofs. Im Vordergrund Sprecher Arnold Igel (3.v.l.), daneben Gabi Sprink-Hamers und Architekt Martin Heusel (2.v.r.).

Foto: Christoph Göttert

Die Leute von der Franklinstraße lassen nicht locker: Ende vergangenen Jahres haben sie ein detailliertes Konzept für die Umgestaltung des Vorplatzes der VHS an ihrer Straße zu einer öffentlichen Grünanlage, einer "Oase im Grünen", vorgelegt. Das Modell für den "Franklinhof" stieß damals auf breite positive Resonanz bei der Politik. Doch seitdem herrscht Funkstille. "Wir haben den Eindruck, dass es der Politik am liebsten wäre, die Sache schliefe ein", meint denn auch Arnold Igel, Sprecher der Initiative "Pro Franklinstraße". Doch jetzt haben die Pempelforter nachgelegt und zu einem Picknick unter dem Motto "Träumen unter Bäumen" eingeladen. Dort wurde deutlich, aus welcher Motivation heraus die Leute von der Franklinstraße bislang so engagiert vorgehen und welche Eigendynamik ihr Anliegen inzwischen entwickelt hat: Die projektbezogene Initiative hat einen ganzen Straßenzug, ein angestammtes Viertel zu neuem Leben und neuem Gemeinschaftssinn erweckt.

Das dokumentierte die historische Bilderwand, die vor allem ältere Anwohner bestückt hatten: Rund 40 Fotos und Dokumente erzählten von der bewegten Geschichte der Franklinstraße als einst belebte Geschäftsmeile wie auch von den Zerstörungen im Krieg. So machte der nachmals bekannte Künstler Charles Wilp bereits 1958 Fotos für Werbezwecke auf jenem Schulhof, der jetzt zur öffentlichen "Oase" werden soll.

Im Mittelpunkt des Nachmittags aber stand die Präsentation der allerneusten Idee von "Pro Franklinstraße": "Der international tätige Künstler Bogomir Ecker, der selbst hier wohnt, plant eine Kunstinstallation in den hundertjährigen Platanen hier im Hof", so Igel. Anhand von Beispiel-Fotos konnten sich die Besucher informieren, wie das aussehen könnte: Zahlreiche rote Kästchen — Vogelhäuschen ähnlich — in den Baumkronen bilden einen spektakulären Blickfang und eröffnen ganz neue Perspektiven.

Schrittweise vorgehen

"Diese Kunstinstallation, die Ecker uns übrigens als Leihgabe, also gratis zur Verfügung stellt, könnte zeitgleich mit dem ersten Schritt zur Umgestaltung einhergehen", so Igel. Dieser sieht vor, zunächst den vorderen Teil des Schulhofs von einem privaten in einen öffentlichen Platz umzuwandeln. Igel: "Das ist erst mal nur ein verwaltungstechnischer Akt und kostet nichts." Die bauliche Umwandlung in die geplante Grünoase mit Bänken, Boule-Flächen und anderem könnte nach den Vorstellungen der Initiative später beginnen und schrittweise realisiert werden, um die Kosten von bis zu eineinhalb Millionen Euro zu strecken.

Demnach ist weiter vorgesehen, im mittleren Abschnitt und von der Oase getrennt, Parkflächen für die Schule einzurichten und direkt vor dem VHS-Gebäude eine durchlässige Rasenfläche anzulegen. "Die Schulleitung ist mit unseren Plänen einverstanden, die brauchen den jetzigen Schulhof in seiner Gesamtfläche ohnehin nicht", so Igel. Die SPD in der Bezirksvertretung 1 will nun einen Antrag zur Umwidmung des vorderen Teils in eine öffentliche Fläche einbringen, damit die Kunstinstallation auf den Weg gebracht werden kann. "Und zwar möglichst interfraktionell", so Fraktionssprecher Philipp Tacer. "Wenn das aber nicht klappt, dann machen wir es alleine."

(RP)
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