Bilk Mahnmal: Pfleger gesucht

Bilk · Das Denkmal für Teilnehmer des "Weges der Befreiung" Düsseldorfs bei Kriegsende liegt auf einem Privatgelände in Bilk und macht einen verwaisten Eindruck. Jetzt soll das benachbarte Berufskolleg die Patenschaft übernehmen.

 Das Denkmal an der Anton-Betz-Straße trägt die Aufschrift "Richtstätte vom 16. April 1945". Eine weitere Gedenktafel zur Rechten erinnert an die sechs Männer, die hier "für die Befreiung der Stadt Düsseldorf fielen".

Das Denkmal an der Anton-Betz-Straße trägt die Aufschrift "Richtstätte vom 16. April 1945". Eine weitere Gedenktafel zur Rechten erinnert an die sechs Männer, die hier "für die Befreiung der Stadt Düsseldorf fielen".

Foto: Achim Hüskes

Relativ unscheinbar liegt die Gedenkstätte für die Akteure des "Wegs der Befreiung" zwischen den schmucken Wohnhäusern im neuen Färberviertel. Wer das Mahnmal an der Anton-Betz-Straße besuchen will, muss schon etwas suchen. Das Stück Backsteinmauer erinnert an die Erschießung eines Teils jener Männer, die gegen Ende des Krieges die Stadt kampflos an die Amerikaner übergaben und damit eine weitgehende Zerstörung Düsseldorfs verhindern konnten.

Einen sonderlich gepflegten Eindruck macht die Anlage allerdings nicht. Sogar Hausmüll wird dort gelegentlich abgestellt. Anwohner haben sich bereits beklagt und einige sich sogar bereiterklärt, eventuell selbst die Pflege zu übernehmen. Auf eine Anfrage der Linken in der Bezirksvertretung 3 informierte jetzt die Verwaltung darüber, wie es mit dem Denkmal weitergehen soll.

Nicht öffentlich zugänglich

Das Problem der Wartung hängt mit der Tatsache zusammen, dass das Denkmal auf Privatgelände liegt. Bis zum Bau des Färberviertels hatte es zuvor übrigens nur eine Wandtafel gegeben, die in eine Einfriedungsmauer an der Feuerbachstraße eingelassen worden war. Die eigentliche Stelle, an der die Nazis die Männer der "Aktion Rheinland" erschossen hatten, befindet sich jedoch auf dem angrenzenden, ehemaligen Gelände der Düsseldorfer Stadtwerke und war damals nicht öffentlich zugänglich.

Erst im Zuge des Bebauungsplans für das inzwischen fertiggestellte Färberviertel wurde die Gedenkstätte an ihren heutigen Platz verlegt. Damit sollte ein "würdigerer und der Öffentlichkeit allgemein zugänglicher Standort in unmittelbarer Nähe der damaligen Richtstätte gesichert werden", so die Verwaltung.

Zurzeit wird das Denkmal, also Mauerwerk und Gedenktafel, vom Amt für Gebäudemanagement betreut. Aktuell sei man, so die Verwaltung, in Abstimmungsgesprächen mit der Eigentümergemeinschaft Färberviertel. Ziel dieser Gespräche sei die Übernahme einer Patenschaft durch das benachbarte Franz-Jürgens-Berufskolleg an der Färberstraße. "Wenn diese zustande gekommen ist, werden wir natürlich weiterhin ein Auge darauf haben, ob die Patenschaft auch funktioniert. Sollte das nicht der Fall sein, werden wir die Verantwortung in den öffentlichen Bereich zurückholen, damit wir Herr des Verfahrens bleiben", versicherte jetzt Egbert Casten, Leiter der zuständigen Bezirksverwaltungsstelle 3.

Denn auch die Verwaltung legt erklärtermaßen Wert darauf, dass "das Denkmal, das an die tragische Seite der ,Aktion Rheinland' und die Erschießung der Widerstandskämpfer um Franz Jürgens erinnert, gepflegt und im öffentlichen Bewusstsein gehalten" werde müsse.

(RP)
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