Angermund Angermunder wollen schönen Ortskern

Angermund · Eine Wiese im Zentrum des Stadtteils beflügelt die Fantasie der Angermunder Bewohner. Diese würden dort gerne einen Ortsmittelpunkt mit Aufenthaltsqualität entwickeln.

Vor zwei Jahren war die Diskussion um einen weiteren Supermarkt in Angermund das Hauptthema im nördlichen Stadtteil. Der Plan, einen zweiten Discounter neben der Evangelischen Kirche zu bauen, wurde damals zunächst fallengelassen. Damit ist das Thema Einzelhandel — wie und an welcher Stelle sich dieser entwickeln kann — aber noch lange nicht vom Tisch. Neu angeregt wird nun die Diskussion durch eine Anfrage der SPD in der Bezirksvertretung 5. Darin geht es um die Möglichkeit, eine östlich der Bahnlinie gelegene Wiese an der Angermunder Straße zwischen den Häusern 9 und 17 neu zu nutzen.

Die Wiese durfte bisher nicht bebaut werden, da es sich um Überschwemmungsland für Hochwasser handelt. Wenn die Anger über die Ufer tritt, soll dort das Wasser abfließen können. Die SPD möchte nun in der nächsten Sitzung von der Verwaltung erfahren, ob man nicht über der Wiese eine Fläche auf Stelzen errichten könnte, wie das bei dem geplanten Supermarkt in Kaiserswerth auch der Fall sein soll. "Wie diese Fläche dann genutzt werden könnte, sollte ergebnisoffen und ohne Scheuklappen diskutiert werden" ", sagt Dieter Horne (SPD). Er lehnt einen zweiten Discounter ab, könnte sich aber Fachgeschäfte wie einen Metzger oder einen Drogeriemarkt oder auch nur einen Platz, der zum Verweilen einlädt, vorstellen. Solche Überlegungen werden auch von Andrea Lindenlaub, der Vorsitzenden des Vereins Handwerk und Handel, begrüßt. "Eine angepasste Bebauung an dieser Stelle könnte die beiden Ortszentren, auf der einen Seite der historische Teil mit Graf-Engelbert-Straße, Burg und Kirche und auf der anderen Seite die Geschäfte, zusammen führen", sagt Lindenlaub.

Der Verein kämpft schon seit Jahren um einen Platz im Ortskern mit Aufenthaltsqualität, auf dem auch ein Wochenmarkt stattfinden könnte und der zu mehr Identifikation mit dem Ort beitragen soll. "Eigentlich kommt dafür nur die jetzige Wiese als Standort in Frage", sagt die Vorsitzende. Sie könnte sich zudem vorstellen, dass ein Bauvorhaben an dieser Stelle ein Impuls auch für andere Bürger sein könnte, ihrerseits in Angermund zu investieren.

Bernhard von Kries, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung 5, hält die Pläne, dort eine Fläche auf Stelzen zu schaffen, für nicht realisierbar. "Entweder liegt diese fast auf Straßenniveau, dann befindet sich darunter ein nicht kontrollierbarer Hohlraum, oder die Fläche liegt höher, auf dem Niveau des ersten Stockwerks und ist damit unattraktiv für eine Nutzung." Zumal man dann gegen Pfeiler schauen würde, was bestimmt nicht zu einer Verbesserung des Bereichs beitragen würde.

"Freiflächen innerhalb von Ortschaften, Bereiche, an denen sich der Straßenraum zur Landschaft hin öffnen, haben außerdem auch eine Qualität", sagt von Kries.

(RP)
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