Flingern Kunst aus Feuer und Metall

Flingern · Michael Laux macht aus Müll eine raue Kunst. Seine Leidenschaft gilt Metall, Stahlresten, rostigen Gegenständen aus Industrie und täglichem Gebrauch. Seine Werke stellt er auf eine faszinierende Art und Weise in einen neuen Kontext.

Der 54-jährige Düsseldorfer verwandelt ausrangiertes Metall in Feuertonnen. Über die Stadtgrenzen hinaus ist er durch diese Tonnen bekanntgeworden. Die früheren Ölfässer zu bearbeiten, ist ein enormer Kraftakt. "Ich gehe dabei schon recht feinfühlig vor, denn sonst bröckelt der Lack direkt ab", sagt der Künstler.

Flammen leuchten durch Metall

In die Blechtonnen brennt er mit Elektroden viele kleine Löcher, die zusammen ein Muster ergeben. Entfacht man in der Tonne ein Feuer, sieht man durch diese Löcher die Flammen lodern. "Da muss man flink sein, denn sonst hat man auch mal schnell ein riesiges Loch in der Tonne." Die Idee dazu hatte er, weil er das Lichtspiel eines brennenden Feuers mag. "Durch die eingebrannten Löcher gibt es ein Feuer, das den Betrachter fesselt." Die Tonnen, deren Größe von kleinen Tischlampen bis zu großen Ölfässern reicht, können überall im Freien aufgestellt oder aufgehängt werden.

Manchmal findet er auf der Straße Dinge, die ihn faszinieren und die er dann einpackt. "Auch wenn ich noch gar nicht weiß, was ich mit dem Ding dann anstellen werde." Genau so sieht es auch in seinem Atelier aus. In jeder Ecke, hinter jeder Säule, überall steht seine Kunst. Kaum ein Fleckchen an den Wänden ist frei. "Ich beschäftige mich von morgens bis abends mit der Kunst." Finanziell lohne es sich. "Mal läuft's besser, mal muss ich auch mal eine Woche mit wenig auskommen", sagt der freischaffende Künstler. Zuvor führte er rund 20 Jahre lang einen kleinen Baubetrieb.

Ins Schwärmen kommt der Mann, wenn er an seine Zeit auf Lanzarote denkt. Drei Monate hat er auf der Kanarischen Insel gearbeitet. Mitgebracht hat er sein Lieblingsblech, ein ehemalig rot-gelbes Shell-Ölfass. "Es lag ganz unten, unter einem riesen Haufen Müll und hat niemanden interessiert."

Seit Ende 2004 arbeitet Laux an der Kiefernstraße. Ein Schicksalsschlag hat ihn vor einiger Zeit fast aus der Bahn geworfen. Die Kunst habe ihm bei der Bewältigung geholfen, sagt er. "Es macht mir große Freude, mit den Materialen zu arbeiten."

(RP)
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