Benrath Tennishalle ist verkauft

Benrath · Türkische Geschäftsleute aus Mönchengladbach bekamen für 150 000 Euro den Zuschlag.

Der Mönchengladbacher Geschäftsmann Ferat Dumlu und sein Kompagnon hatten mit Spielchen, wie sie bei Zwangsversteigerungen oft üblich sind, nichts im Sinn. Bereits 15 Minuten, bevor die Frist zur Abgabe eines Angebotes im Amtsgericht an der Werdener Straße ablief, gaben sie gestern Vormittag ihres ab: 150 000 Euro für die leer stehende Tennishalle mit angeschlossener Gastronomie an der Bayreuther Straße.

Der ebenfalls auf dem Gelände befindliche Schießstand bleibt außen vor. Er gehört den Schützen, die einst zum Bau der Anlage das Grundstück einbrachten und im Gegenzug einen Schießstand bekamen. Das hatte aber zur Folge, dass nach der Insolvenz des Hallenpächters der Verein auf den Kosten sitzt. Und so hofft Klaus Voß, Chef der Benrather Schützen, nun darauf, dass die neuen Eigentümer nicht auch schon bald wieder das Handtuch werfen. Seit der Zwangsschließung der Halle durch die Stadt im Jahr 2001 sind schon elf Jahre vergangen.

Halle für Großveranstaltungen?

Als gutes Zeichen wertete mancher, dass Ferat Dumlu erzählte, dass sein Unternehmen für den Kaufpreis kein Geld bei der Bank aufnehmen müssten. Und so schloss um 10.15 Uhr der Rechtspfleger den Vorgang ab, weil es keine weiteren Gebote gab. Bis dahin hatten zwei weitere mögliche Interessenten bereits den Raum verlassen, in dem die Versteigerung lief.

Da sowohl die Bank Hypo Real Estate als Gläubigerin als auch der Benrather Schützenverein als Erbbauberechtigter ihre Zustimmung gaben, ist die erste Hürde genommen – wenn auch nicht zum ersten Mal. Was sie genau planen, konnte Ferat Dumlu, der in Mönchengladbach mit seiner Firma CDF "Hochbau, Bedachungen und Putzarbeiten" betreibt, gestern noch nicht sagen: "Vielleicht was für Großveranstaltungen." Gekauft haben sie die Halle unter dem Firmennamen Temo Immobilien Management und Betreuung GmbH.

Auch wenn der Geschäftsmann gegenüber unserer Zeitung vage blieb, was die künftige Nutzung angeht, hatte er sich im Vorfeld genau über die Gegebenheiten und Herausforderungen informiert. Bereits am gestrigen Nachmittag machten sich die neuen Eigentümer ein Bild von innen. Die alte Halle ist baufällig, das Dach mit Asbest belastet. Als Erstes installierten sie ein neues Schloss.

Mit gespitzten Ohren verfolgten auch zwei mögliche Nutzungsinteressenten die Versteigerung. Darunter ein Asiate, der sich dort eine Gastronomie vorstellen kann, sowie ein Werstener, der an Plänen arbeitet, die Halle als Multifunktions-Ballsporthalle zu nutzen. Dessen Bauvoranfrage läuft bereits seit einiger Zeit. Wenn der neue Eigentümer aber eher eine Veranstaltungshalle etwa für türkische Hochzeiten plant, dann wäre eine sportliche Nutzung wahrscheinlich nicht mehr möglich. Am Freitag setzen sich die Schützen zu einem ersten Gespräch mit den neuen Eigentümern zusammen.

(RP)
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