Hilden Abi-Scherze eskalieren in Hilden erneut

Hilden · Helmholtz-Schüler haben – wie im vorigen Jahr – das Bonhoeffer-Gymnasium mit Lebensmitteln stark beschmiert.

 Eier und Mehl verschmutzten Schulhof und Sitzgelegenheiten. Helmholtz-Schüler sorgten später am Bonni für Sauberkeit.

Eier und Mehl verschmutzten Schulhof und Sitzgelegenheiten. Helmholtz-Schüler sorgten später am Bonni für Sauberkeit.

Foto: Staschik/ Tinter

Helmholtz-Schüler haben — wie im vorigen Jahr — das Bonhoeffer-Gymnasium mit Lebensmitteln stark beschmiert.

 Eier und Mehl verschmutzten Schulhof und Sitzgelegenheiten. Helmholtz-Schüler sorgten später am Bonni für Sauberkeit.

Eier und Mehl verschmutzten Schulhof und Sitzgelegenheiten. Helmholtz-Schüler sorgten später am Bonni für Sauberkeit.

Foto: Staschik/ Tinter

Kaputte Eier auf Bänken und Türen, mit Mehl, Haferflocken und anderen Lebensmitteln beschmierte Scheiben, Klopapier in den Bäumen — man könnte glatt meinen, einen Zeitsprung gemacht zu haben. Denn das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium sah gestern morgen fast so aus wie vor gut einem Jahr. Damals hatten Abiturienten des Helmholtz-Gymnasiums das "Bonni" stark verschmutzt und einen hohen Sachschaden verursacht.

Dieses Jahr wieder.

"Ich bin entsetzt", sagte "Bonni"-Schulleiter Udo Kotthaus. "Zwei Türen sind so ekelig beschmiert, dass man sie nicht nutzen kann. Ich habe die Polizei gerufen und Strafanzeige erstattet."

Auch Karl-Heinz Rädisch, Leiter des Helmholtz-Gymnasiums Hilden (HGH), ist alles andere als erfreut. In der Nacht zu Mittwoch waren an seiner Schule bereits rund 50 "Bonni"-Abiturienten am Werk gewesen und hatten Schlösser mit Zahnpasta verklebt, Türen mit Bändern verschlossen, Toilettenpapier in die Bäume geworfen und eine Mehlspur auf dem Boden hinterlassen. "Es ist aber kein Sachschaden entstanden", sagt Rädisch. Seine Schüler hätten den Dreck beseitigt. Nach Auskunft der Polizei wurde aber auch hier Anzeige erstattet.

Dabei hatten die Schulleitungen beider Gymnasien nach der Eskalation der Abistreiche im letzten Jahr gehofft, den Schülern ausreichend ins Gewissen geredet zu haben, um Wiederholungen zu vermeiden. Denn die Zwistigkeiten und Rivalitäten zwischen beiden Schulen werden seit Jahrzehnten gepflegt, seit einigen Jahren nehmen sie allerdings immer härtere Formen an. "Es hatte bis Dienstag keinerlei Anzeichen gegeben, dass irgendetwas passieren würde", sagt Kotthaus.

Das bestätigt Dennis Boczek. "Wir hatten in den letzten Monaten versucht, nicht zu provozieren", sagt der 19-jährige Stufensprecher des "Bonni". Der Angriff aufs HGH am Dienstagabend sollte nur ein Streich sein, weil vor zwei Wochen die Bäume des Bonhoeffer-Gymnasiums mit Toilettenpapier vollgehangen hätten — vermutlich von Helmholtz-Schülern. Die Fassade des HGH sei auch nicht beschädigt worden. Umso entsetzter seien die "Bonni"-Schüler gewesen, als sie gestern die Bescherung ihrer Schule gesehen hätten. Und von den Sanktionen erfahren mussten. "Die Schulleitungen wollte uns und dem HGH zur Strafe beide letzten Tage streichen. Dabei sind bei uns die Übernachtung in der Schule und der Chaostag, bei dem Lehrer und Schüler in einem Spiel gegeneinander antreten, die Highlights unserer Schulzeit", erklärte Boczek.

Zahlreiche Gespräche wurden daraufhin geführt. Die Helmholtz-Schüler kamen schließlich ans "Bonni", um beim Saubermachen zu helfen. "Die Abiturienten haben mir berichtet, dass auch sie keine Schäden am Bonhoeffer-Gymnasium anrichten wollten, aber vor Ort dann einige wenige von diesem Vorsatz abgewichen seien", berichtete HGH-Leiter Rädisch. Für die jüngeren Jahrgänge hätten sie nun auch vorgeschlagen, dass sich beide Schulen gemeinsam einen Abischerz überlegen, anstatt sich immer nur gegenseitig zu bekämpfen.

Die Bemühungen der Schüler waren erfolgreich: "Sie haben die Schäden komplett selbst beseitigt, so dass ich mich mit Herrn Kotthaus darauf verständigt habe, dass wir die heutigen Aktionen zulassen, nicht aber die Aktionen in der Nacht", teilte Rädisch später mit.

(RP/EW)
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