Haan Beim Ittertal wird Haaner Verwaltung förmlich

Haan · Wer in der Sitzung des Haaner Bauausschusses am Donnerstagabend Informationen zur Baugenehmigung für den Zufahrtsweg zum Schaafenkotten erwartet hatte, musste enttäuscht nach Hause gehen. Statt Informationen zu geben, wurde die Verwaltung förmlich. Dem Bauausschuss fehle "jegliche Zuständigkeit für die Behandlung von Bauanträgen oder -genehmigungen", hatte Michael Rennert, Leiter des Rechtsamtes, in einem Vermerk an Bürgermeister Knut vom Bovert ausgeführt.

Per Zuständigkeitsordnung sei der Planungs- und Umweltausschuss mit derlei Themen zu befassen. Dieses Gremium tage am Dienstag, 27. November. Auf der Liste der erteilten Baugenehmigungen sei auch das Projekt am Schaafenkotten aufgeführt, sagte Rennert. Damit könne sich der Fachausschuss zeitnah — aber nichtöffentlich — mit den "dringlich gestellten Fragen der Fraktion Die Linke" befassen. Deren Geschäftsführer, Peter Schniewind, hatte eine umfassende Information im Bauausschuss beantragt.

Wie berichtet, hat die Stadt Ende September die Genehmigung erteilt, dass der Eigentümer des Schaafenkottens auf seinem Grundstück im Haaner Naturschutzgebiet einen etwa 400 Meter langen Schotterweg anlegt, der das Anwesen erschließt. Denn seit der Sperrung des Weges an der Bruchermühle vor zwei Jahren darf das Sträßchen zum Schaafenkotten nur per Notwegerecht befahren werden. Das gilt so lange, wie keine eigene Erschließung besteht.

Zur geäußerten Kritik, dass kein Ausschuss mit dem schweren Eingriff im Ittertal im Vorfeld befasst wurde, merkt Rennert an: "Im Übrigen fällt die Erteilung einer Baugenehmigung nicht unter eine ausschließliche Entscheidungszuständigkeit oder Richtlinienkompetenz des Rates, und sie stellt im vorliegenden Fall weder eine Verwaltungsaufgabe von einer besonderen Bedeutung dar, noch ist sie mit erheblichen finanziellen Auswirkungen für die Stadt verbunden."

(-dts)
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