Hilden Hildens Autohändler trotzen Flaute

Hilden · Nach Angaben der Branche sank im Sommer die Zahl der Auto-Neuzulassungen jeweils um fast fünf Prozent. Davon spüren die Händler in Hilden bislang noch wenig. Sie setzen auf kreative Konzepte, um Kunden zu gewinnen.

 Dass das Autohaus Gierten die Absatzkrise nicht so spürt, führt Raimund Dimke auch darauf zurück, dass "wir ganzjährig bei den verschiedensten Aktivitäten am Ort präsent sind".

Dass das Autohaus Gierten die Absatzkrise nicht so spürt, führt Raimund Dimke auch darauf zurück, dass "wir ganzjährig bei den verschiedensten Aktivitäten am Ort präsent sind".

Foto: Matzerath

Von der Absatzflaute auf dem deutschen Automobilmarkt (siehe Info) ist bei den Autohäusern in Hilden nicht viel zu spüren. "Insbesondere das Neuwagengeschäft ist schwieriger geworden", bestätigt Hans Brandenburg zwar.

Allerdings vermeldet der Aufsichtsratsvorsitzende des BMW-Autohauses mit Filialen in Hilden, Mettmann, Düsseldorf und Dormagen eine erhebliche Steigerung in einem anderen Bereich. "Auf dem Gebrauchtwagenmarkt haben wir einen Zuwachs von rund 40 Prozent", berichtet Brandenburg.

Pfiffiges Design wird gekauft

"Nicht dramatisch, für die Jahreszeit recht gut", blickt dagegen Raimund Dimke, Verkaufsleiter bei Gierten auf die vergangenen Monate zurück. Nach seinen Erfahrungen half das gute Wetter, weil die Menschen unterwegs waren, in den Laden und auf die Ausstellungsfläche kamen.

"Wer ein pfiffig designtes Auto quasi direkt mitnehmen kann, kauft eher, als wenn er bestellen und warten muss", erinnert Dimke daran, dass Autokauf (auch) eine Bauchentscheidung ist, "deshalb unser hoher Lagerbestand". Dass das Autohaus Gierten, das neben Opel auch Chevrolet und Saab vertreibt, die Absatzkrise nicht so spürt, führt Raimund Dimke auch darauf zurück, dass "wir ganzjährig bei den verschiedensten Aktivitäten vor Ort präsent sind".

Im Autohaus Schnitzler steht man "sehr dicht am gleichen Niveau des Vorjahres". Dort glaubt man, der Markt werde sich künftig auf gleichem Niveau einpendeln. Zuversichtlich ist man bei Schnitzler, Vertragshändler für VW, Audi und Skoda, vor allem für den November. Dann erscheint das neue Modell des Volkswagen-Flaggschiffs Golf bereits in seiner siebten Auflage.

"Da halten sich die Leute natürlich beim alten Modell zurück." Bislang fanden vor allem die kleinen Modelle wie der Polo oder der Up im Privatsektor guten Absatz. Der Passat variant, der Tiguan und Golf plus seien vor allem als Dienstfahrzeuge gefragt.

Die Reaktionen der Händler auf die Absatzflaute sind unterschiedlich. Einige wollen, unterstützt vom Hersteller, durch mit mehr Extras zum bisherigen Preis aufgewerteten Modellen Kunden gewinnen, andere entwickeln kreative Leasinglösungen und locken mit Monatsraten unter 100 Euro. Tageszulassungen und oder verstärkte Werbung sind weitere Ideen.

Bei BMW-Brandenburg hat man das Konzept verändert. Um auf dem Gebrauchtwagenmarkt Fuß zu fassen, hat man dort auf einen stärkeren Auftritt in gängigen Gebrauchtwagenportalen im Internet konzentriert. Außerdem stellte Hans Brandenburg zusätzliches Personal ein, um die Marke Mini besser zu verkaufen.

(RP/rl)
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