Hilden Hildens neue Moschee ist jetzt fertig

Hilden · Das Islamisch-Marokkanische Kultur- und Gotteshaus an der Telleringstraße wird am 26. Mai mit einem Fest eröffnet.

 Der Vorsitzende des Islamisch-Marokkanischen Kulturzentrums, Mohamed Bouziani, im neuen Gebetsraum. Die 180 Gemeindemitglieder kommen aus Hilden, Garath, Benrath und Urdenbach.

Der Vorsitzende des Islamisch-Marokkanischen Kulturzentrums, Mohamed Bouziani, im neuen Gebetsraum. Die 180 Gemeindemitglieder kommen aus Hilden, Garath, Benrath und Urdenbach.

Foto: olaf staschik

Vier Jahre haben die Bauarbeiten gedauert und die Gemeindemitglieder viel Schweiß und Geld gekostet. Jetzt ist die Arrahman Moschee endlich fertig. Für den Vorsitzenden des Islamisch-Marokkanischen Kulturzentrums, Mohamed Bouziani, "ein Meilenstein für die Integration von Muslimen in Hilden". Deshalb wird die Neueröffnung am Sonntag, 26. Mai, ab 10 Uhr groß gefeiert. Die Gemeinde lädt dazu alle Hildener ein.

Von den rund 150 Ehrengäste haben unter anderem bereits Bürgermeister Horst Thiele, Landrat Thomas Hendele, Kreisdirektor Martin Richter und ein Vertreter des marokkanischen Ministeriums für islamische Angelegenheiten zugesagt. "Das Interesse an der neuen ,Moschee der Barmherzigkeit' in Hilden ist groß", freut sich Sprecher Said Azmaa. Die Zahl der Gemeindemitglieder (zurzeit 180) steige. Sie kommen aus Hilden, Garath, Benrath und Urdenbach.

"Im Namen Gottes: Friede und Segen sollen auf den Gesandten Gottes sein", steht als Bittgebet in Arabisch über dem Eingang zu dem prächtig ausgeschmückten Gebetsraum: "Lieber Gott, mögest Du mir das Tor zu Deiner Barmherzigkeit öffnen." Vorbeter Youssef Hamad ist der einzige Angestellte der Gemeinde. Am Freitag, dem "Sonntag" der Muslime, ruft er um 13.30 Uhr die Gläubigen zum Gebet — aber nicht vom (nicht begehbaren) Minarett aus, betont Azmaa: "Nur innerhalb des Kulturzentrums über Lautsprecher. Das Minarett ist heute nur ein architektonisches Wahrzeichen wie ein Kirchturm."

Die Arrahman Moschee ist nicht nur das religiöse, sondern auch ein kulturelles Zentrum für die rund 1000 Hildener mit marokkanischen Wurzeln (viele haben einen deutschen Pass). Student Hamza El Halimi und die Schüler Bilal Amkhatriou und Naima El Hasbouni haben unter dem Titel "Schüler helfen Schülern" eine Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe organisiert, an der regelmäßig 50 Mädchen und Jungen teilnehmen.

In zwei Klassenräumen erhalten Frauen und Männer (nach Geschlechtern getrennt) muttersprachlichen Arabisch- und Deutsch-Unterricht. Den Frauen ist eine Etage im Kulturzentrum vorbehalten. Für Gäste gibt es einen Treffpunkt mit schicken Möbeln ganz in traditionellem marokkanischen Stil. Ein großer Versammlungsraum im Keller verfügt über eine eigene Küche und kann für Feiern, Tagungen und Seminare genutzt werden.

Finanziert hat die Gemeinde das schöne Kultur- und Gotteshaus für rund 2,5 Millionen Euro ganz aus eigener Kraft über Mitgliedsbeiträge und Spenden — sieht man einmal von den 800 000 Euro ab, die der marokkanische Staat als einmaligen Zuschuss beisteuerte. Spenden werden in anderen marokkanischen Gemeinden im In- und Ausland gesammelt, erklärt Vorsitzender Mohamed Bouziani das Verfahren: "Wir sind schon nach Holland, Belgien, Frankreich, Spanien, sogar bis nach Norwegen gefahren und haben um Unterstützung gebeten." Diese Solidarität ist aber keine Einbahnstraße. Auch andere marokkanische Gemeinden sprechen in der Arrahman Moschee in Hilden vor und bitten um finanzielle Unterstützung für ihre Projekte.

Die Stadt Hilden hat das Projekt gefördert, aber nicht finanziell unterstützt. Das Verhältnis zur Stadtspitze sei "sehr gut", betont Sprecher Said Azmaa ("Ich bin in Hilden geboren und kann mir keine bessere Stadt vorstellen"): "Wir vertrauen der Stadt Hilden, und die Stadt vertraut uns. Wir sind füreinander verlässliche Partner."

(RP/rl/anch)
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