Haan Kreuzung Oberhaan soll vierspurig werden

Haan · Der Planungsausschuss befasst sich morgen mit einem Entwurf zum 1,9 Millionen Euro teuren Umbau des Knotenpunktes.

 Das alte Gaststätten-Gebäude gegenüber der Tankstelle soll dem vierspurigen Kreuzungsausbau weichen. Auch die beiden Eckhäuser links der Kreuzung müssen separaten Abbiegespuren Platz machen. Die Planungsausschuss-Sitzung beginnt morgen um 17 Uhr im Rathaussaal.

Das alte Gaststätten-Gebäude gegenüber der Tankstelle soll dem vierspurigen Kreuzungsausbau weichen. Auch die beiden Eckhäuser links der Kreuzung müssen separaten Abbiegespuren Platz machen. Die Planungsausschuss-Sitzung beginnt morgen um 17 Uhr im Rathaussaal.

Foto: Olaf Staschik

Wo die Elberfelder Straße (B228), die Gräfrather und die Gruitener Straße aufeinandertreffen, herrscht heute oft genug Stillstand. Zur morgendlichen Rush-Hour stauen sich die Fahrzeuge in Richtung Autobahn 46 auf der Gruitener Straße. Und am Nachmittag ist auf der Gräfrather Straße Geduld gefragt, da über die provisorisch verkabelte Ampelanlage nicht so viele Linksabbieger nach Haan abgeleitet werden können, wie von der Autobahn aus nachrollen.

Die Verhältnisse sollen sich jetzt grundlegend wandeln: Der Planungsausschuss berät in seiner morgigen Sitzung erstmals über erste Entwürfe zum Ausbau der Kreuzung Oberhaan, die im Volksmund auch "Polnische Mütze" genannt wird.

Der Knotenpunkt ist der am stärksten belastete im Stadtgebiet. Aber nicht erst in jüngster Vergangenheit. Schon 1983 wurde der Bebauungsplan "Polnische Mütze" (Nr. 115) erstmalig aufgestellt. Allerdings verzichtete der Stadtrat 1984 auf einen Satzungsbeschluss, weil die Pläne sehr in privaten Grundbesitz eingegriffen hätten. Später wurde eine neue Ausbauplanung erarbeitet, gegen die sich der Haaner Stadtrat aber stellte, weil er so die Pläne zum Bau eines Frachtzentrums der Bundesbahn in Wuppertal-Vohwinkel ausbremsen konnte, das Oberhaan durch Lkw-Kolonnen stark belastet hätte.

Überlegungen, einen Kreisverkehr anzulegen, lassen sich wegen der abzuwickelnden Verkehrsmengen nicht umsetzen. Der Umbau des Verkehrsknotens wird stark in die heutige Optik an der Kreuzung eingreifen. Nach den Plan-Skizzen werden drei Gebäude — die derzeit als Wohnheime genutzten Häuser an der Gräfrather Straße sowie die frühere Gaststätte Zur Krone an der Elberfelder Straße — an den Eckpunkten verschwinden und Platz für zusätzliche Fahrspuren schaffen.

Die Verkehrsplaner haben ermittelt, dass die Fahrzeugmengen nur störungsfrei abzuwickeln sind, wenn zwischen dem letzten Teilstück der Gruitener Straße und der westlichen Auf-/Abfahrtrampe der Autobahn 46 vier Fahrspuren geschaffen werden. Hinzu kommen — außer für die Elberfelder Straße in Fahrtrichtung Innenstadt — separate Rechtsabbiegerspuren. Die Tankstelle norwestlich der Kreuzung bleibt bestehen.

Allerdings wird sich die Erschließung verändern. Auf der Gruitener Straße dürfen Autofahrer nur noch nach rechts ein- und ausfahren. Die Haupt- Zu- und -Ausfahrt wird an der Elberfelder Straße. Für andere Lösungen hätten Flächen neben der Tankstelle angekauft werden müssen, berichtet die Verwaltung in der Beratungsvorlage. Allerdings sei der Tankstellen-Betreiber nicht bereit, sich an den Kosten zu beteiligen.

Für Fußgänger und Radfahrer bessern sich die Verhältnisse am Knotenpunkt mit dem Umbau. Sie erhalten einen gemeinsamen Fuß- und Radweg, der von der Fahrbahn abgetrennt wird. Die Kreuzung kann künftig in alle Richtungen überquert werden. Bisher gab es keine Möglichkeit über den Nordast der Elberfelder Straße.

Radler werden allerdings einen Nachteil tragen müssen. Wer den Panoramaradweg benutzt, kann derzeit die Gräfrather Straße in Höhe der "Bollenheide" überqueren. Das wird nach einem Ausbau nicht mehr möglich sein und Radler müssten den Umweg über die verampelte Kreuzung in Kauf nehmen.

(RP/ila)
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