Hilden Leistungsschau der Künstler im H6

Hilden · Preise für Ruth Stünkel-Hoffmann (Malerei), Gerda-Maria Schmidt (Fotografie) und Hildegard Lücke (Skulptur).

Ein erster Blick in den Galerieraum zeigt es. Auch dieses Jahr bietet die jährliche Winterausstellung im Haus Hildener Künstler eine Lebhaftigkeit an Ideen, an Werken und individuellen Ausdrucksweisen. Die Ausstellung startete mit der spannenden Frage: Wen kürt die Jury in den Kategorien Malerei, Fotografie und Objekt/Skulptur zum Preisträger? Noch vor der Bekanntgabe war schon einiges im H6 los. Das breite Spektrum einer "Jurierten" ist für viele Besucher wohl ein besonderer Reiz. Da gab es auch Beeindruckendes im Malerischen, in der Fotokunst und bei den Skulpturen zu entdecken. Wie die vergnüglichen kleinen Schaukästen, gefüllt mit Strand- und Lebensgut von Anne Siebel-Lene.

Ein größeres Werk mit einem beschwingt und dynamisch gestalteten Pärchen von Wolfgang Sendermann erschließt sich unter Plexiglas. Harmonie und Rhythmus zeichnen Katti Röttger-Hartliebs "Schicksalswege" aus – mit virtuos skizzierten Gesichtern, die sich im Kreislauf des Lebens wiederfinden. Eine andere Kunstrichtung bietet Sabine Clemens abstraktes Bild "Licht und Schatten". Rote und grüne, monochrom gehaltene Bänder bewegen sich auf sanft farbigem Hintergrund. Daneben besticht Annette Kapteina mit ihren antik kolorierten Miniaturen – eingearbeitet sind launige Fotofragmente behelmter Römerinnen und einer Kuh-Herde. Reliefartig, fast dreidimensional wirkt Rosemarie Enxing-Pigans Acryl-Arbeit "Weiße Berge". Da hat man irgendwie die sich auftürmenden Gletscher der Titanic vor Augen. Und ganz hinten amüsiert Birgit Lemms fantasievolle "Haunted Villa". Eine verrückte schwarz-weiße Collage, zum gruseligen Geisterhaus zusammengeschnipselt – mit Kirchen-Portalen, Säulen, düsteren Nischen und Treppen ins Nirgendwo. Zwischen den Bildern sind launige Skulpturen zu erkunden und Fotografien. Detailaufnahmen, die Alltägliches zur Besonderheit erheben und Perspektiven, die einen ungewohnten Blick auf Bekanntes offerieren. Da hat zum Beispiel Andreas W. Hauswirth die farbige Rasanz eines Londoner Busses eingefangen. Beifall für die drei Preisträger: für Ruth Stünkel-Hoffmann mit ihrem Acryl-Bild "Weg Nach". Eine farblich schwungvolle Impression eines dahin schlendernden weiblichen Wesens, im leichtfüßigen Pinselduktus gemalt. In der Sparte Fotografie setzte sich Gerda-Maria Schmidt mit ihrem Werk "Gestalten" durch. Digital bearbeitet, fasziniert die Fotoarbeit mit Kontrasten, mit der Magie von Licht und Schatten und einer Gestalt inmitten von Zeichen und Symbolen. Und in Sachen Skulptur ist die kleine "Nautilus" preisgekürt. Das reizvolle ovale Mini-U-Boot thront auf einem Sockel. Mit einem Kaleidoskop an farbharmonischen Mustern hat Hildegard Lücke die Raku-Keramik gestaltet.

(nea)
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