Haan Oberhaaner Kreuzung wächst

Haan · Mit Blick auf die Ansiedlung von Johnson Controls klärt die Verwaltung derzeit viele Punkte, die für das Bebauungsplanverfahren wichtig sind. Im September könnte es eine Bürgerinformation geben.

 Die Gruitener Straße (im Vordergrund) ist vor der Kreuzung Oberhaan zu schmal für die zu erwartenden Verkehrsmengen in Richtung A46. Im September soll der Bebauungsplan 115 zum Kreuzungsausbau neu aufgelegt werden.

Die Gruitener Straße (im Vordergrund) ist vor der Kreuzung Oberhaan zu schmal für die zu erwartenden Verkehrsmengen in Richtung A46. Im September soll der Bebauungsplan 115 zum Kreuzungsausbau neu aufgelegt werden.

Foto: Anja Tinter

Die Kreuzung "Polnische Mütze", ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Oberhaan, muss ausgebaut werden. Sonst können die Verkehrsmengen, die durch die Ansiedlung von Johnson-Controls im Technologiepark, anfallen, nicht reibungslos abgewickelt werden. Von der Idee, die Elberfelder Straße (B228) an einem zweispurigen Kreisverkehr mit Gruitener und Gräfrather Straße (L357) zusammentreffen zu lassen, haben sich die Verkehrsplaner verabschiedet.

Der Kreisverkehr würde in der Rush-Hour volllaufen und die Bundesstraße blockieren. Jetzt werde ein vierspuriger Ausbau der Kreuzung überprüft, trug Planungsamtsleiter Jürgen Rautenberg im Planungsausschuss vor. Um den Verkehr zügig auf die Autobahn in Richtung Düsseldorf zu bringen, werde an eine nicht verampelte Rechtsabbiegerspur gedacht.

Doch nicht nur die Oberhaaner Kreuzung steht im Fokus der Verkehrsplaner. Fest steht bisher auch, dass die Haupterschließung des großen Firmengeländes zwischen Weg Kriekhausen, der Siedlung Windfoche und einer zwischen Kreisverkehr und Amada verlängerten Niederbergischen Allee laufen soll. Zum Schutz der Anwohner sollen auf dem Firmengelände nachts keine Autos fahren. Zudem soll die Windfoche durch Lärmschutzwand oder -wall abgeschirmt werden. Die Stadt arbeitet mit dem Unternehmen eng zusammen.

Weitere Bohrungen nach dem Fund von Arsen im Bereich einer alten Kippe hätten keine weiteren Belastungen ergeben, berichtete Rautenberg. Der Kreis empfehle aber Vorsicht bei Bodenbewegungen. Beim Artenschutz haken die Bemühungen etwas. Der im geplanten Baubereich brütende Kiebitz müsste umgesiedelt werden wie Feldlerche und Schafstelze. Die Vögel zogen nicht, wie erhofft, auf nahe Felder der Elb um. In Absprache mit der Unteren Landschaftsbehörde wurden jetzt Flächen im Süden Mettmanns ins Auge gefasst.

Die Verhandlung über ein Anpachten der Flächen sind noch nicht abgeschlossen. Die Stadt strebe jetzt eine Ausnahmegenehmigung nach dem Bundesnaturschutzgesetz an. "Wir sind auf gutem Wege", beschrieb Rautenberg den Planungsstand, "aber noch nicht in der Lage, formale Schritte zum Beschluss des Bebauungsplanes zu tun".

Er hoffe darauf, dass im September die Öffentlichkeit über das Projekt informiert werden könne. An dem Ziel, dass ab 2014 die ersten der rund 3500 Arbeitsplätze nach Gruiten verlagert werden können, habe sich nichts geändert. Bürgermeister Knut vom Bovert sagte, Johnson Controls wolle "so schnell wie möglich" das Projekt umsetzen.

(RP/rl)
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