Hilden Polizei ermittelt nach Bluttat in privatem Umfeld

Hilden · Das Motiv für die Bluttat im Hildener 3M-Werk, in dem ein Schütze erst zwei Kollegen schwer verletzt hat und sich anschließend selbst tötete, liegt weiter im Dunkeln. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, heißt es von der eingesetzten Mordkommission, die versucht, das Geschehen von Freitagnacht aufzuklären.

Schießerei mit einem Toten - Polizei ermittelt mit Hochdruck
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"Die Ermittler haben nahezu alle Kollegen des Schützen befragt, ohne dass sich bisher irgend etwas Schlüssiges ergeben hätte", sagte Polizeisprecher Frank Sobotta am Montag. Für die 3M-Mitarbeiter, die dabei waren, als der Schütze durch das Gebäude an der Düsseldorfer Straße lief und nach seinen Opfern suchte, sei ein reiner Alptraum abgelaufen.

Die Wohnung, die Handys und der private Computer des Mannes seien ebenfalls entsprechend untersucht worden — ohne Ergebnis. "Er hat nichts angekündigt, nirgendwo einen Hinweis oder eine Spur hinterlassen", so Sobotta. "Es bleibt rätselhaft."

Mittlerweile seien die Untersuchungen auch auf das private Umfeld des 38-Jährigen ausgeweitet worden, man sei mit der Düsseldorfer Familie in engem Kontakt. Die Mutter ist offenbar das Familienoberhaupt, drei Geschwister des Mannes sollen ebenfalls schon kurz befragt worden sein. Allerdings wollte man der Familie die nötige Zeit geben, um das Geschehen zu verarbeiten und Abschied zu nehmen.

Mit Sicherheit werde man sich ansehen, ob Herkunft oder Glauben des Schützen eine Rolle gespielt haben. Sobotta: "Wir hoffen auf bisher unbekannte Hinweisgeber." Der Mann, der in Düsseldorf geboren wurde und dort aufwuchs, hatte einen bosnischen Pass, seine Eltern sind vor Jahrzehnten eingewandert.

(gök)
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