Hilden Sammler alter Schätze

Hilden · Beim Modellspielzeugmarkt am Ostermontag in der Hildener Stadthalle boten 62 Händler historische Modelleisenbahnen und Autos an. Sie kaufen aber auch interessante Stücke. Unser altes Blechspielzeug fand keinen Abnehmer.

 Sammler schätzen wenig benutztes historisches Spielzeug in der Originalverpackung, erläutert Händler Udo Knoll und zeigt schöne Stücke aus seinem Angebot. Die von uns angebotene Blechentenfamilie stieß bei ihm auf wenig Interesse.

Sammler schätzen wenig benutztes historisches Spielzeug in der Originalverpackung, erläutert Händler Udo Knoll und zeigt schöne Stücke aus seinem Angebot. Die von uns angebotene Blechentenfamilie stieß bei ihm auf wenig Interesse.

Foto: Olaf Staschik

Eine vierköpfige Entenfamilie auf Rädern zum Aufziehen und eine Ente auf einem Dreirad sollen noch etwas Geld einbringen. Womöglich haben die alten Blechspielzeuge ja einen Sammlerwert und bringen auf dem Spielzeugmarkt in der Hildener Stadthalle noch ein kleines Vermögen ein. "Mit Originalkarton wären das 45 Euro", schätzt Udo Knoll. Allerdings fehlt unserem radelnden Federvieh bereits ein Bein und den Karton gibt es auch längst nicht mehr. "In dem Zustand gibt es dafür noch 15 Euro", sagt Knoll und deutet auf die Entenfamilie.

Der Spielzeugsammler und -händler aus Düsseldorf-Derendorf kramt ein blaues, so genanntes Unfallauto hervor. Dank einer Feder am Unterboden springt das Gefährt auseinander, sobald es auf ein Hindernis prallt. Die Originalverpackung sieht zwar etwas mitgenommen aus, ist aber immerhin noch vorhanden. Dafür will Knoll stattliche 100 Euro. Für einen Tipco TC-900, ein Automodell aus den 1950er Jahren mit der Aufschrift "Made in US-Zone Germany", nimmt der 68-Jährige sogar 180 Euro.

"Je weniger bespielt ein Spielzeug ist, desto wertvoller ist es", weiß Jürgen Hörner. Der Geschäftsführer der Adler-Märkte veranstaltet fast wöchentlich diese Spielzeugmärkte in ganz Nordrhein-Westfalen und kennt viele der Sammler.

Heinrich Babo ist einer dieser Spielzeug-Liebhaber. "Als Kind gab es Modelle, die man nie besaß, weil die Eltern sie sich nicht leisten konnten", berichtet der 73-Jährige. "Nach dem Krieg gab es schließlich andere Sorgen als teure Spielzeuge. Jetzt als gestandener Pensionär kauft man sich eben die Sachen, für die man sich früher vergeblich die Nase am Schaufenster platt gedrückt hat", erzählt der Rentner, der in der Stadthalle nach Requisiten für seine Modelleisenbahn sucht und sich damit Kindheitsträume erfüllt.

Zubehör gibt es an den 62 Ständen in allen nur denkbaren Ausführungen. Ob fingernagelgroße Figuren, Automodelle, Gleise, Straßen, Häuser, Bäume oder die verschiedenen Züge der Maßstäbe Z, N, TT oder H-Null: Das Angebot ist groß. Norbert Vongehr ist mit seiner Frau Viktoria eigens aus Aachen angereist, um am Stand von Michael Heider eine Lok mit passender Beleuchtung für seine Digitalsteuerung auszustatten.

Dominik Beede ist auf der Suche nach Oldtimer-Modellen. "Hier kosten einige 500 Euro", staunt der Neunjährige. Dominik ist mit seinem Vater unterwegs und eines der wenigen Kinder auf dem Markt. Die Mehrzahl der Besucher sind Männer gesetzten Alters.

Die Enten jedenfalls wechseln nicht den Besitzer. Klaus Benkmann sieht in ihnen kein Sammlerstück. "Da ist kein Fabrikaufdruck drauf. Vermutlich ist es eine Neuauflage aus dem Ausland", schätzt der Händler aus Troisdorf. "Ich würde sie nicht nehmen", gesteht Benkmann. Daher tritt die Entenfamilie wieder den Heimweg an.

(pjj)
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