Hilden Stadtbücherei Hilden wird 100 Jahre alt

Hilden · Weil das eigentliche Jubiläum der städtischen Bibliothek in den Weihnachtsferien liegt (5. Januar 2013) und im Januar viele andere Veranstaltungen stattfinden, ist der Festakt auf den 2. März verschoben worden.

Mit rund 150 000 Kunden jährlich ist die Stadtbücherei die wichtigste kulturelle Einrichtung der Stadt. Am 5. Januar 1913 wurde sie gegründet. Das 100-jährige Jubiläum soll entsprechend gefeiert werden. Allerdings nicht am 5. Januar, ist sich das Vorbereitungsteam um Büchereileiterin Claudia Büschel einig. Denn dann seien noch Weihnachtsferien und viele Kunden möglicherweise verhindert.

Viele Termine im Januar sind durch Neujahrsveranstaltungen von Vereinen und Verbänden belegt. Deshalb soll der offizielle Festakt mit geladenen Gästen erst am 2. März stattfinden, stimmten die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Heimatpflege zu.

Mit ihren treuen Kunden will die Bücherei natürlich auch feiern. Deshalb plant das Büchereiteam zwei Festwochen mit spannenden Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im März (1. bis 8. März) und November (10. bis voraussichtlich 15. November im Rahmen der Hildener Genusstage). Zusätzlich wird eine Projektwoche zum Thema "Geld" (9. bis 12. Juli) vorbereitet.

Dabei geht es um die Geschichte des Geldes, seine Wege und Währungen einzelner Länder. Zeitgleich sollen Schüler als "Bücherei-Scouts" in der Bibliothek mitarbeiten. Die Elf- bis 14-Jährigen werden unter anderem Medien für die Jugendabteilung einkaufen und bearbeiten. So lernen sie den Arbeitsalltag der Bibliothekare kennen. Die "Bücher-Scouts" sind Teil eines Gemeinschaftsprojekts der beiden Städte Hilden und Haan, das "Kulturrucksack" heißt. Bei einer Bücher-Show am 13. Juli werden die Scouts ihr neu angeschafften Medien öffentlich vorstellen.

Die Journalistin Christina Görtz arbeitet bereits seit diesem Jahr an einer Broschüre über die Geschichte der Stadtbücherei. Sie wird mit Fotos aus dem Stadtarchiv und von Hildener Bürgern illustriert. Die Fahnenmasten, die an den Einfahrten nach Hilden anlässlich des Fabry-Jahres 2010 aufgestellt wurden, will die Bücherei das ganze neue Jahr über für Werbung in eigener Sache nutzen. Daneben soll ein neuer Flyer für die Stadtbücherei von einer Agentur gemacht werden. Begründung: In den vergangenen zwei Jahren habe sich in der Bücherei viel verändert. In diesem Jahr war die Bibliothek 14 Wochen geschlossen, weil die Brandmeldeanlage irreparabel defekt war und komplett erneuert werden musste. Dafür musste die Stadt rund 160 000 Euro aufwenden. Die Schließung wurde aber auch genutzt, um die Kinderbücherei neu zu gestalten und anders zu sortieren.

Das vom Büchereiteam geplante Programm kostet geschätzt etwa 20 000 Euro. An Eintrittsgeldern will die Bibliothek rund 2800 Euro einnehmen. Die Summe ist im Etat der Bücherei nicht enthalten. Ob und wie viel Geld für das Jubiläum zur Verfügung gestellt wird, wollen die Ratsmitglieder deshalb erst im Rahmen der Haushaltsplanberatungen Anfang 2013 entscheiden.

Bereits 1893 hatte der Regierungspräsident die Stadt Hilden aufgefordert, eine Volksbibliothek zu gründen. Die Stadtverordneten reagierten damals wie heute: Sie versprachen, sich damit zu beschäftigen und widmeten sich dem Bau eines neuen Rathauses. Erst die Aussicht auf einen Zuschuss ließ sie einige Jahre später aktiv werden.

Diese Anekdote erzählte Stadtdirektor Dr. Karl-Detlev Göbel bei der Einweihung der neuen Bücherei am Nove-Mesto-Platz im Januar 1994. Dort fand die Bücherei nach zwölf Standortwechseln eine dauerhafte Bleibe. Der gläserne Turm des Hildener Architekten Hans Strizewski kostete 6,1 Millionen Mark und gilt als eines der schönsten Bücherei-Gebäude in der Region.

(RP)
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