Hilden Stadtmarketing-Preis geht an drei Firmen

Hilden · Durch den Stadtwald, rund um Unterbacher See, nach Schloss Benrath und bis nach Leverkusen und Langenfeld führen die Radtouren, die Anna (52) und Wolfgang Appelbaum (57) seit vergangenem Frühjahr anbieten. Das Besondere daran: Sie sind auch für Menschen zu bewältigen, die körperlich oder geistig eingeschränkt sind. Denn die beiden Fahrzeuge, die das Ehepaar bei seinen Ausflügen einsetzt, sind kippsichere große Dreiräder, auf denen zwei Personen nebeneinander sitzen können und die mit einem Elektromotor bestückt sind. Deshalb sind sie regelmäßig mit behinderten Kindern unterwegs, aber auch mit Erwachsenen.

 Die Preisträger (v. li.) im alten Ratssaal: Hans-Jürgen Braun, Wolfgang Appelbaum, Anna Appelbaum, Karlernst Braun, Armin Doege.

Die Preisträger (v. li.) im alten Ratssaal: Hans-Jürgen Braun, Wolfgang Appelbaum, Anna Appelbaum, Karlernst Braun, Armin Doege.

Foto: Anja Tinter

"Mit der Idee des begleiteten Fahrradfahrens geben Sie Menschen etwas, wovon diese nicht zu träumen glaubten", lobte Monika Spielmann, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, das Ehepaar gestern im Bürgerhaus. Dort erhielten die Appelbaums für ihre Firma "Begleitete Radfahrten" den Hildener Stadtmarketing-Preis, mit dem zum dritten Mal Unternehmen ausgezeichnet wurden, die Hilden stark machen. Das Preisgeld in Höhe von 5000 Euro teilt sich das Ehepaar mit dem ebenfalls geehrten Malermeister Armin Doege.

Als Dritte – aber ohne Preisgeld – wurden die Brüder Hans-Jürgen (73) und Karlernst Braun (79) vom Gewerbepark-Süd für ihr Engagement "weit über wirtschaftliche Interessen hinaus" – so Bürgermeister Horst Thiele – ausgezeichnet, insbesondere für das Gründungszentrum und den Kunstraum, in dem zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Aber auch für die Unterstützung von Vereinen, der Jazz-Tage und der Museumsnacht. "Über die Ehrung freuen wir uns", sagte Hans-Jürgen Braun. "Sie ist für uns Aufforderung, unser Engagement fortzuführen."

Den Malermeister Armin Doege verglich Volker Hillebrand, Geschäftsführer des Stadtmarketings, in seiner Laudatio mit dem Renaissance-Künstler Michelangelo. Michelangelo habe nicht nur die Sixtinische Kapelle innen gestaltet, sondern auch den Petersdom mit aufgebaut, erklärte er. Doege sei ebenfalls mehr als ein Maler. Der 53-Jährige biete seinen Kunden ein Komplettpaket bei der Sanierung oder Modernisierung eines Hauses an. Er koordiniere die verschiedenen Handwerker und nehme so dem Kunden Arbeit ab. 1982 hat Doege, der auch Radio- und Fernsehtechniker sowie freier Unternehmensberater ist, dafür das Netzwerk "Alles wird schön" ins Leben gerufen, dem mittlerweile 17 Handwerksbetriebe aus Hilden und Haan angehören. Die Vorteile: Der Kunde hat einen festen Ansprechpartner, gleichzeitig werden die hiesigen Betriebe gefördert. Für sein Netzwerk erhielt Doege bereits zwei Mal den deutschen Marketing-Preis.

(RP)
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