Reusrath Ärger um Baumfällungen

Reusrath · Das Abholzen eines Wäldchens auf den so genannten Locher Wiesen vor drei Wochen (die RP berichtete) erhitzt weiter die Gemüter. In der Bürgern für Fragen eingeräumten Viertelstunde zu Beginn der Stadtratssitzung erkundigte sich Andreas Menzel aus der Virneburgstraße nach der Rechtmäßigkeit der vom Grundstückseigentümer betriebenen Fällaktion. Zudem fragte der Sprecher einer Bürgerinitiative, die sich gegen den im Raume stehenden, doch noch nicht beschlossenen Bau einer neuen Wohnsiedlung in den Locher Wiesen wendet, nach Konsequenzen für den Umweltfrevler. Eine Nachbarin Menzels zweifelte im Ratssaal die Aussage von Vize-Bürgermeister Dieter Braschoss auf einer CDU-Versammlung zu den Locher Wiesen an, dass die Bedenken der Bürger ernst genommen würden und Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens keineswegs die Errichtung der Siedlung bedeute. "Darauf haben wir vertraut, doch nach dem Abholzen fühlen wir uns hinters Licht geführt."

 An den Locher Wiesen wurde mehrere Bäume abgeholzt.

An den Locher Wiesen wurde mehrere Bäume abgeholzt.

Foto: Grüne

Der städtische Chefplaner Hans-Otto Weber entgegnete, dass das Abholzen ohne Befragung der zuständigen Landschafts- und Forstbehörde erfolgt und somit rechtswidrig gewesen sei. Fakten für eine spätere Wohnbebauung seien nicht geschaffen worden, versicherte Weber. Dem Grundstückseigentümer drohe ein Bußgeld und er müsse wohl auch aufforsten. Wie Menzel kritisierten auch Heike Lützenkirchen (SPD) und Dr. Günter Herweg (Grüne) in der Ratssitzung, dass das städtische Ordnungsreferat am Tage der Baumfällungen trotz Hinweisen von Bürgern nicht an den Ort des Geschehens gefahren war, um sich ein Bild zu machen und gegebenenfalls die zuständigen Behörden des Kreises einzuschalten.

CDU und FDP beschlossen nach der Diskussion die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens mit Bürgerbeteiligung für das Gelände Barbastraße/Locher Weg. SPD, Grüne und BGL stimmten dagegen.

(RP)
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