Monheim Hahn-Haus: Warten aufs Geld

Monheim · Annette Berg (Fachbereich Jugend) und Projektleiterin Julia Gerhard stellten das inhaltliche Konzept für das Kulturzentrum vor. Es basiert auf den drei Säulen sprachliche Bildung, kulturelle Angebote und Koordination.

 Julia Gerhard stellte den Politikern die drei Säulen des inhaltlichen Konzeptes vor.

Julia Gerhard stellte den Politikern die drei Säulen des inhaltlichen Konzeptes vor.

Foto: Matzerath

Es ist ein gespanntes aber hoffnungsfrohes Warten: Bis zur politischen Sommerpause, so sagte Georg Thomanek, Fachbereichsleiter Bildung und Kultur, werde die NRW-Landesregierung über die notwendigen Fördermittel für den Umbau das Ulla-Hahn-Haus entscheiden. "Das Geld ist beantragt, es hat bereits viele positive Gespräche gegeben." Doch wie letztlich entschieden wird, sei schwer einschätzbar. Annette Berg glaubt jedoch, dass das Land die beantragten 294000 Euro beisteuern wird. "Die Signale gehen in diese Richtung", äußerte sich die Kinder- und Jugendbeauftragte und Fachbereichsleiterin vor den Politikern im Jugendhilfeausschuss optimistisch.

Ziel sei es, den Mädchen und Jungen in Monheim, die "Hauptstadt des Kindes" werden soll, unabhängig von ihren Voraussetzungen "Kultur näher zu bringen". 524 000 Euro kostet der Umbau des Literaturhauses voraussichtlich. Den Rest, nämlich 230 000 Euro, muss die Stadt aufbringen.

150 Quadratmeter

Das ehemalige Elternhaus der Schriftstellerin Ulla Hahn an der Neustraße 2 ist bereits seit längerem im städtischen Besitz. 2009 erwarb die Verwaltung die angrenzende Doppelhaushälfte und plant dort ein Zentrum für kulturelle Bildung. Nach dem Umbau stehen 150 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. 80 Quadratmeter groß wird ein Veranstaltungsraum in der ersten Etage.

Ins Erdgeschoss zieht der Friedrich-Bödecker-Kreis, der sich speziell der Leseförderung und Literaturvermittlung widmet. Inhaltlich basiert das Konzept Ulla-Hahn-Haus auf drei Säulen: Der Schwerpunkt liegt auf der sprachlichen Bildung und Literatur, weiterhin ist ein regelmäßiges, jugendkulturelles Angebot im Veranstaltungssaal (Kurse, Workshops und Projekte) und die Koordination des Gesamtkonzeptes Kulturelle Bildung vorgesehen.

Mit diesen Schwerpunkten habe sich auch das Kuratorium auseinandergesetzt und sie befürwortet, erklärte Georg Thomanek. Eine Ausweitung über die Sprachförderung hinaus sei wichtig gewesen, um eine Chance auf eine Zuteilung aus den Fördertöpfen des Landes zu erhalten. Zudem will die Stiftung Monheim der Stadtsparkasse Düsseldorf für das Jahr 2011 einen Ulla-Hahn-Preis ausloben, um den literarischen Nachwuchs in NRW zu unterstützen.

Reger Austausch

Julia Gerhard, Projektleiterin sprachliche Bildung und Literatur im Ulla-Hahn-Haus, berichtete, sie habe die Arbeit bereits aufgenommen. So gebe es einen regen Austausch mit dem Jugendamt und den Einrichtungen. In den Grundschulen konnte beispielsweise ein Vorlesetheater initiiert werden, im Haus der Jugend bietet sie einen Leseclub an. Damit Jugendliche überhaupt neugierig werden, sei die Zusammenarbeit mit den Freizeitreffs notwendig, erlebt Julia Gerhard.

Gab es in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses unterschiedliche Meinungen zur baulichen Umsetzung, stieß die inhaltliche Planung auf ungeteilte Zustimmung: "Ich bin glücklich, dass es diese Vorlage gibt", erklärte Alexander Schumacher (SPD). Und auch Fraktionsvorsitzende Ursula Schlößer (SPD) steht "voll hinter dem Konzept". Tim Brühland, CDU-Fraktionsvorsitzender und Kuratoriumsmitglied, lobte, dass das Konzept nun öffentlich vorgestellt wurde. "Das wird uns dabei helfen, die notwendigen Sponsoren für den Eigenanteil zu finden." Die Grünen tragen die Drei-Säulen-Planung zwar mit. "Uns fehlt aber die Verknüpfung zum baulichen Aspekt", betonte Fraktionsvorsitzende Andrea Stamm. Der sei nicht zu Ende gedacht und nicht breit genug geprüft worden, deshalb lehnten die Grünen ihn ab.

(RP)
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