Langenfeld Langenfelder schreibt Song für Dampfer-Demo

Langenfeld · Jean-Denis Fontaine ist Musiker – Rapper – und E-Zigarettenraucher. Mit seinem Song "Mut zur Wut" ruft er die E-Raucher zur Demo auf.

 Jean-Denis Fontaine hat den Rap-Song "Mut zur Wut" geschrieben.

Jean-Denis Fontaine hat den Rap-Song "Mut zur Wut" geschrieben.

Foto: RM

Jean-Denis Fontaine arbeitet in der Medienbranche als Producer. Nebenbei nimmt er im eigenen kleinen Tonstudio unter dem Künstlernamen Jayden Lyrics RapSongs auf und stellt sie ins Internet. Sein neuestes Werk heißt "Mut zur Wut" und findet sich auf mehreren Seiten im Internet, auf denen zur Teilnahme an der so genannten "Dampfer-Demo" am Samstag in Düsseldorf aufgerufen wird.

Fontaine sitzt in seinem Wohnzimmer auf dem Sofa und zieht an einer E-Zigarette. "Seit sieben Monaten und sieben Tagen bin ich Nichtraucher und Dampfer", erzählt er stolz. Eine App auf seinem Handy rechnet ihm sogar vor, wie viel Geld er bereits gespart hat, seitdem er keine Zigaretten mehr anrührt: 1303 Euro. "Ich spare nicht nur Geld, sondern tue auch etwas für meine Gesundheit. Seitdem ich nicht mehr rauche, geht es mir besser. Der Raucherhusten ist weg, und ich bin viel fitter geworden", freut er sich.

Der 26-Jährige ist stolz darauf, den Umstieg auf die E-Zigarette geschafft zu haben. Und er ist sauer, weil die EU die "Liquids" genannten Flüssigkeiten, die Nikotin enthalten, in die Apotheken verbannen will. Die Liquids werden in den E-Zigaretten verdampft und sind – nach Meinung der Dampfer – "sicherlich nicht gesund, wohl aber gesünder als Zigaretten", glaubt Fontaine. "Ich kann das nicht verstehen", sagt er zu den Plänen der EU. "Das wäre das Ende der E-Zigaretten, denn wenn diese EU-Richtlinie kommt, dann können die Produzenten der Liquids einpacken, weil sie die Kosten für eine Arzneimittelzulassung nicht werden aufbringen können." Er befürchtet, dass viele Dampfer, die oft nach Jahrzehnten von den Zigaretten losgekommen und auf E-Dampfgeräte umgestiegen sind, erneut zur Zigarette greifen würden, wenn es keine nikotinhaltigen Liquids mehr gäbe.

Der junge Mann ist sauer und hat seinen Ärger in den Rap-Song "Mut zur Wut" gepackt. Darin heißt es unter anderem: "In diesem Track geht es um Freiheit, ich will selbst die Entscheidung treffen, was ich aus meinem Leben mach." Damit spielt er auf das an, was ihm und vielen anderen Menschen missfällt: "Es geht ja nicht nur um die E-Zigaretten. Es geht um die Reglementierungswut der EU, die den Restaurants vorschreiben will, ob sie offenes Öl auf den Tisch stellen dürfen." Es gehe um Veggie-Days, um Ekelbilder auf Zigarettenpackungen und alles mögliche, was bereits geregelt ist oder geregelt werden soll. "Das geht mir zu weit, deswegen habe ich den Song geschrieben."

Bei der Dampfergemeinde kommt das Lied gut an. So gut, dass es die Organisatoren der Dampfer- Demonstration in Düsseldorf auf die Startseite ihrer Internetseiten gestellt haben. Jean-Denis Fontaine freut sich darüber. "Es gibt zwei Millionen Dampfer in Deutschland. 80 Prozent davon sollen über 40 Jahre alt sein." Mit "Mut zur Wut" möchte er möglichst viele von ihnen auf die Straße treiben. "Da sind viele gebildete Leute darunter, die sich in Internetforen austauschen über Dampfgeräte, Liquids und Politik."

In diesen Foren hat er sich eine Meinung dazu gebildet, warum der Gesundheitsausschuss der EU den Dampfern die Liquids nehmen will: "Der Tabakindustrie laufen die Kunden weg. Die Pharmaindustrie steht bereits in den Startlöchern, um ihrerseits Liquids anzubieten. Die sind dann bestimmt teurer als jetzt", glaubt der junge Mann und zieht an seiner E-Zigarette. Am Samstag geht er auf jeden Fall in Düsseldorf demonstrieren.

(RP)
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