Monheim "Monheimer Tor" eröffnet

Monheim · Die Gänseliesel-Stadt ist seit Dienstag um 13 Läden und Dienstleister reicher. In dem neuen Einkaufszentrum neben dem Rathauscenter reicht das Sortiment von Lebensmitteln über Schuhe und Kleidung bis hin zu Wohnaccessoires.

Wer vom Rathaus kommt und über die Busbahnhof-Baustelle schlendert, dem bleibt das Torartige des neuen Einkaufszentrums nicht verborgen. Über den zentralen Eingangstüren ist die überwiegend blassgelb gestrichene Fassade höher als vor den "Seitenflügeln".

Und so fiel Bürgermeister Daniel Zimmermann denn auch diese Wertung zur Eröffnung des "Monheimer Tores" nachvollziehbar leicht: "Ansehnlich hübsch" sei das geworden, was während der letzten Wochen im Volksmund schon den "Spitznamen ,Berliner Mauer'" erhalten habe, sagte der Verwaltungschef gestern Morgen, ehe er zusammen mit Chefinvestor Matthias Hubert von der Erlangener Sontowski & Partner Group (S&P) das rote Einweihungsband durchschnitt.

15 Millionen Euro wurden laut S&P investiert. Nach rund einem Jahr Bauzeit finden die Eintretenden etwa ein dutzend Läden vor, die sich u-förmig aneinanderreihen – wie die Schränke eines begehbaren Kleiderschranks: von "Depot" (Wohnaccessoires) links und "Apollo" (Optiker) rechts zu Beginn des Rundgangs über "dm", Bekleidungs- und Schuhgeschäfte bis hin zum Edeka (Hövener) mit seiner Backwarentheke und dem "Billigkaufhaus Woolworth" nebst einem kleinen rosafarbenen Asia-Nagelstudio.

Mitten drin eine kleine Bar, über der ein Laufband ins Obergeschoss führt (und eines von dort hinunter), wo sich aber außer dem Zugang zum Parkdeck (210 Stellplätze) nichts befindet – nichts außer zwei Schaufensterpuppen, die der Investor den Monheimern nach Worten Huberts "zum Geschenk" gemacht hat: als "Gänseliesel" und "Spielmann", für den eingeweihten Betrachter zu erkennen an jeweils einer Gans und der zum "Psst!" erhobenen Linken der Gänseliesel.

7000 Quadratmeter Verkaufsfläche sind nach S&P-Angaben im Erdgeschoss entstanden. Der Geschäftsführende Gesellschafter Hubert erinnerte an die "Brache mitten in der Stadt", die sich vor Baubeginn an dieser Stelle befand und für die das Rathaus über ein Jahrzehnt keinen bauwilligen Einzelhandelsinvestor gefunden hatte. Zudem dankte der Franke der Stadt für den begleitenden Umbau des Busbahnhofs. Bis zum kommenden Dienstag soll auch der fertig werden.

Zimmermann suchte am Rednerpult den Vergleich mit Langenfeld: Die Zahl der Monheimer, die zum Einkaufen in die Nachbarstadt fahren, habe sich erheblich verringert, frohlockte der Bürgermeister und verwies auf "Zentralitätskennziffern" und "Kaufkraftbindung", die sich binnen zehn Jahren von 58 auf 82 Prozent erhöht habe. "Wir wollen die 90 Prozent erreichen", sagte der Verwaltungschef und sprach von 140 000 potentiellen Kunden in Monheim (43 000 Einwohner) und Umgebung.

Mit dem "Monheimer Tor" habe die Rheingemeinde jetzt 1,4 Quadratmeter Verkaufsfläche pro Einwohner statt 1,2 (Hilden: 1,7; Langenfeld: mehr als 2,0). Angesichts des "Nachholbedarfs" drohe dem benachbarten Rathauscenter (Baujahr 1988/1993) auch kein Leerstandsproblem, trotz zweier Umzüge ins "Tor" ("Deichmann" und "Ernsting's family"). In dem einen Ladenlokal sei bereits "Bianco Moden". Das andere werde Roland-Schuhe für ein "Outlet" anmieten, verkündete Zimmermann.

(RP/rl)
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