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Langenfeld Traditionshaus wird neu belebt

Düsseldorf · Vier Jahre lang stand das ehemalige Hotel "Stadt Langenfeld" leer. Jetzt haben es Franz und Tino Jans gekauft und werden es aufwändig in ein Café-Restaurant mit 100 Außentischen und 22 Hotelzimmern umbauen.

Bröckelnder Wandputz, wucherndes Efeu... — seit fast vier Jahren schlummert in bester Citylage das leer stehende Hotel "Stadt Langenfeld" im Dornröschenschlaf. Wie im Märchen wird es jetzt wach geküsst, wenn auch nicht von einem Königssohn, sondern vom Sohn des Fritten-Franz. Tino (46) und Franz (68) Jans haben das neben der Stadtbibliothek stehende Gebäude erworben. Nach eigenen Angaben investieren sie mehr als eine Million Euro in den Umbau, nach dem ein Café-Restaurant im Lounge-Stil sowie ein neues Hotel entstehen werden. Besondere Anziehungskraft dürften die Plätze an insgesamt 100 Bistrotischen auf dem Vorplatz haben.

New York Coffee Lounge

Tino Jans führt in der Hildener Fußgängerzone seit vier Jahren die "New York Coffee Lounge", auf deren Speisekarte vor allem verschiedene Frühstücke, Salate, Nudelspeisen, Pizzas, Kaffeespezialitäten und Cocktails stehen. Als deren Abbild und unter dem gleichen Namen, doch deutlich größer möchte Jans das Langenfelder Café-Restaurant gestalten. "Die Einrichtung und die Farbwahl wird ähnlich sein, die Fensterfront wird deutlich vergrößert." Der Zuschnitt des vormaligen Hotels werde mit elf Doppel- und zehn Einzelzimmern sowie einer kleinen Suite auch nach der Renovierung beibehalten.

Bei der gestrigen Vorstellung machte Bürgermeister Magnus Staehler deutlich, dass es sich bei dem Vorhaben um mehr als ein weiteres Wirtshaus handelt. "Das ist eine ganz zentrale Stelle in Langenfeld, die immer ein beliebter Treffpunkt war und zur Stadtgeschichte gehört." Bevor 1962 das neu gebaute Hotel eröffnet wurde, habe dort ein 1884 für den Bäcker Karl Paas errichtetes Wohnhaus mit Stall gestanden. "Es gab seit der Schließung vor vier Jahren seitens der Stadtverwaltung viele Bemühungen, das Gebäude wieder mit Leben zu füllen — doch bislang vergeblich."

Nach Informationen der RP scheiterten Vorstöße aus dem Rathaus, den 60-er-Jahre-Bau etwa für eine Erweiterung der Stadtbibliothek und ein angeschlossenes Kulturcafé zu erwerben, an den Preisvorstellungen der bisherigen Eigentümer. Auch den starken Worten eines Projektentwicklers vor wenigen Monaten, nach einem Abriss dort ein Geschäftshaus mit 2000 Quadratmeter Ladenfläche zu errichten, folgten keine Taten. Der Langenfelder Rolf Arndt, der seit 35 Jahren an Tino Jans' Vater den Stellplatz für dessen Imbissbude "Fritten-Franz" an der Ecke Haupt-/Metzmacherstraße vermietet, hatte den Kontakt zwischen Alteigentümern und Käufern hergestellt.

"Sehen und gesehen werden"

Nicht nur wegen der 100 Außentische unter großen Sonnenschutz-Schirmen verspricht sich Bürgermeister Staehler ("Sehen und gesehen werden") durch das Café-Restaurant eine weitere Belebung der City. Auch der Wunsch nach einer kulturnahen Nutzung lasse sich ansatzweise verwirklichen. "Es ist zwar noch nichts besprochen, aber durch die direkte Nähe zu Stadtbibliothek drängen sich gemeinsame Veranstaltungen ja geradezu auf."

(RP)
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