Langenfeld Über Windkraft diskutieren

Langenfeld · Die Rheinische Post lädt für Montag, 5. Dezember, zu einer Podiumsdiskussion ins Reusrather Schützenheim ein. Der Bau von Windrädern in Langenfeld rückt näher, am weitesten gediehen sind Pläne der SL Windenergie GmbH.

 Strommasten sind schon da, Windräder könnten bald hinzukommen. Dann sähe es auf Reusraths Feldern ähnlich aus wie auf dieser Aufnahme aus Bergheim-Niederaußem.

Strommasten sind schon da, Windräder könnten bald hinzukommen. Dann sähe es auf Reusraths Feldern ähnlich aus wie auf dieser Aufnahme aus Bergheim-Niederaußem.

Foto: Reuter

Am 13. Dezember wird der Stadtrat über das Klimaschutzkonzept für Langenfeld beschließen. Im Handlungskatalog steht der Bau von Windkraftanlagen (WKA) weit oben. Die Rheinische Post wird das Thema am kommenden Montag in einer Podiumsdiskussion aufgreifen.

Unter dem Titel "Windräder vor der Haustür? Die Energiewende erreicht Langenfeld" (siehe Infokasten) haben Befürworter und Gegner Gelegenheit, ihre Argumente auszutauschen.

Wie die RP berichtete, sollen sich bislang um die 40 Betreiber oder Projektentwickler aus der WKA-Branche im Rathaus nach der vom Stadtrat ausgewiesenen, 48 Hektar großen WKA-Konzentrationszone in Reusrath erkundigt haben. Einer von ihnen, die SL Windenergie GmbH aus Gladbeck, hat für den Bau von Windrädern bereits einen Genehmigunsantrag bei der zuständigen Behörde des Kreises Mettmann gestellt.

Wie Firmenchef Klaus Schulze Langenhorst im Gespräch mit der RP erläuterte, hat SL in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen schon mehrere Windparks errichtet und ist auf der Suche nach weiteren Standorten.

Seine Planungsgesellschaft setze ausschließlich auf WKAs des Herstellers Enercon, von deren Qualität SL überzeugt sei. "Auf Langenfeld sind wir gestoßen, weil hier bereits eine Konzentrationszone ausgewiesen und noch nicht bebaut ist." Dass auf diesem Areal südlich der Acker- und östlich der Rennstraße die erlaubte Höhe von Windrädern bislang auf 100 Meter beschränkt ist, mache ein Projekt dort indes nicht wirtschaftlich. Schulze Langenhorst baut darauf, dass diese Obergrenze demnächst aufgehoben wird.

Nach den Worten des SL-Geschäftsführers kommen auf den Reusrather Feldern mit der Hauptwindrichtung Südwest in einem Abstand von gut 200 Metern zwei bis drei Windräder mit einer Nabenhöhe von 108 Meter und einem Rotor-Durchmesser von 82 Meter in Betracht; so dass sie eine Gesamthöhe von 149 Meter (108 + 41) erreichen. "Technisch ginge es auch noch höher, aber wir wollen den nicht allzu weit entfernten und 157 Meter hohen Kölner Dom ja nicht unbedingt toppen."

Anders sehe es freilich aus, wenn Langenfeld aufgrund der aktuell vergebenen Untersuchung weiterer WKA-Standorte auf Waldflächen zurückgreifen sollte. "Wegen des Abstands der Rotoren zum Boden müsste die Anlage inklusive Rotoren dann 180 bis 200 Meter hoch sein."

Lokal verankern

SL hat hat laut Schulze Langenhorst bereits Kontakt zu Reusrather Grundstückseigentümern aufgenommen und für das eigene Vorhaben in der Chefetage des Rathauses ernsthaftes Interesse bekundet. "Windkraft ist der wichtigste regenerative Energieträger. Eine einzige Anlage der neuen Technikgeneration deckt den jährlichen Strombedarf von 1000 Vier-Personen-Haushalten."

Er strich heraus, dass sein Unternehmen wie bei bereits realisierten Projekten in anderen Landesteilen auch in Langenfeld auf lokale Partnerschaften setze. "Uns liegt an der Akzeptanz der Windenergie."

Geplant seien die Kooperation mit Stadtwerken und die Finanzierung über örtliche Banken. Zudem sollten neben der Gewerbesteuer auch ein Großteil der Renditen in Langenfeld verbleiben. "Wir nehmen nicht irgendeinen Großinvestor ins Boot. Vielmehr können sich Bürger über Fonds und Wertpapiere an der Realisierung und am Gewinn beteiligen."

(RP)
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