Meerbusch 2,6 Mio für Erziehungshilfe

Meerbusch · Immer mehr Eltern wollen für ihre Kinder einen Betreuungsplatz, und diesen passend zu den Arbeitszeiten. "Die Zahl der Eltern, die für ihre Kinder eine Betreuungszeit von 35 oder 45 Stunden wählen, nimmt ständig zu", sagte Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage. Diese beiden Zeiten würden zu 90 Prozent gebucht. Nur noch zehn Prozent der Eltern wählten 25 Stunden Betreuung pro Woche. 110 Mitarbeiterinnen in den zehn städtischen Kitas plus sechs Verwaltungskräfte bewältigen dieses Programm derzeit. Dafür gibt die Stadt gut 3,8 Millionen Euro aus. 2008 waren es 3,3, Millionen Euro. Analog sind die Kosten für einen Kindertagesstättenplatz von 2070 Euro (2008) auf 2524 Euro (2011) gestiegen.

Neben der Aufstockung des städtischen Personals will die Stadt mehr in die Tagespflege investieren. Derzeit betreuen 120 Tagesmütter Kinder, deren Eltern diese Betreuungsform bevorzugen. Bis zum Kindergartenjahr 2012/13 sollen es 200 werden. Der "angenehme Betreuungsschlüssel" würde von vielen Eltern geschätzt. Tagespflegeplätze, heißt es im Jugendhilfebericht für die Jahre 2008 bis 2010, würden vor allem von Eltern mit sehr kleinen Kindern bevorzugt.

Die Aufstockung von Betreuungsplätzen, vor allem für Kinder unter drei Jahren, ist in den gesetzlichen Grundlagen des Kinderbildungsgesetzes verankert.

Kinder- und Jugendschutz

Gestiegen sind parallel auch die Anforderungen an den Kinder- und Jugendschutz. Jugendamtsleiter Peter Annacker erwartet noch in diesem Jahr weitere Vorgaben. Die Stadt Meerbusch sei gut aufgestellt, aber keine Insel. "Geld allein macht nicht glücklich", kommentiert Annacker die Statistik zur Erziehungs- und Jugendhilfe in Meerbusch. Allein in den Jahren 2007 bis 2010 sei die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die aus ihren Familien herausgenommen werden mussten, von 14 auf 22 gestiegen. Hilfe bei der Erziehung haben im Jahr 2010 laut Jugendhilfebericht 356 Eltern in Anspruch genommen. Vor Gericht mussten sich 154 junge Menschen verantworten. Zwei sind als Mehrfachtäter bekannt und zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Insgesamt liegt die Zahl der Fälle (bis 21 Jahre) in Meerbusch jedoch weit unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Städte. Dieser liegt bei 20,75 Prozent, Meerbusch bei 13,35 Prozent.

Die Stadt hat für stationäre und teilstätionäre Erziehungshilfen im Jahr 2010 rund 1,5 Millionen Euro ausgegeben (2007: 1,1 Millionen Euro) und für ambulante Erziehungshilfen 1,14 Millionen Euro (2007: 675 679 Euro).

(RP)
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