Meerbusch 5500 Unterschriften für Schulerhalt

Meerbusch · Drei dicke Aktenordner mit rund 5500 Unterschriften gegen den Ratsbeschluss zur Schließung der Barbara-Gerretz-Grundschule hat Arndt Fiebig von der Initiative "Rettet Barbara" gestern an Schuldezernentin Angelika Mielke-Westerlage übergeben.

 Arndt Fiebig, Schulpflegschaftsvorsitzender der Barbara-Gerretz-Schule, übergab Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage gestern die Unterschriften.

Arndt Fiebig, Schulpflegschaftsvorsitzender der Barbara-Gerretz-Schule, übergab Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage gestern die Unterschriften.

Foto: BSS

Damit ist der Initiative eine Überraschung gelungen, denn sie präsentiert mehr als die doppelte Zahl an Unterschriften, die für ein Bürgerbegehren nötig sind — gesammelt in etwa drei Wochen. Die Stadt prüft nun die Signaturen auf ihre Gültigkeit. Werden mehr als 2681 Unterschriften anerkannt, muss sich der Rat erneut mit der Schulschließung beschäftigen. Nächster Termin wäre die Sitzung am 25. Oktober.

Für die Initiative wird die Zeit knapp, da künftige Erstklässler bis zum 15. November an den Grundschulen angemeldet werden müssen — und nach dem aktuellen Ratsbeschluss sollen an der Gerretzschule keine Anmeldungen mehr möglich sein. Sollte der Rat keinen für die Initiative annehmbaren Kompromiss beschließen, kündigen Fiebig und seine Mitstreiter an, die Meerbuscher zu ihrem ersten Bürgerentscheid aufzurufen. 6600 Stimmen an den Wahlurnen würden dann ausreichen, um die städtisch-katholische Schule zu erhalten. Eine Zahl, die der Initiative angesichts der 5500 in kurzer Zeit gesammelten Unterschriften durchaus erreichbar erscheint.

Die Ankündigung von CDU und Grünen, im Falle eines Erhalts der Gerretz-Schule müsse die Boverter Erwin-Heerich-Schule geschlossen werden, sieht Fiebig kritisch. Die Initiative sei nicht gegen die Heerich-Schule gerichtet, betont er. Im Gegenteil: "Uns geht es darum, den Rat dazu zu bringen, eine Lösung zu beschließen, mit der alle Osterather Eltern leben könnten", so Fiebig. Die Eltern dürften sich nicht von der Politik auseinanderdividieren lassen. Fiebig: "Wir wollen keinen Schulkampf". Einige Boverter Eltern hatten nach Bekanntwerden des Schließungs-Szenarios ihre Unterschriften unter dem Bürgerbegehren zurückgezogen. Gerade hat sich eine Bürgerinitiative zum Erhalt der Heerich-Schule gegründet.

Die Barbara-Gerretz-Initiative hat nur gut 900 Unterschriften weniger gesammelt als das Bürgerbegehren zum Erhalt der Platanen an der L137 durch Büderich vom Mai 2008. Damals ließ es die Politik nicht zum Bürgerentscheid kommen, sondern fand einen Kompromiss. Die meisten Bäume stehen heute noch.

(RP/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort