Meerbusch Aktionstag für Ausbildung

Meerbusch · Diese Woche öffnen 215 Ausbildungsbetriebe in der Region ihre Türen für Meerbuscher Schüler. "Check-in Berufswelt" nennt sich die Aktion von IHK, Stadt und Arbeitsagentur. Die Schüler können neue Jobs kennen lernen.

 "Viele Schüler kennen nur die großen Firmen, den kleinen Mittelständler eine Straße weiter kennen sie nicht", sagt IHK-Geschäftsführer Frank Lorenz (rechts) im Gespräch mit RP-Redakteur Martin Röse. Das soll "Check in Berufswelt" ändern. Edgar Lapp von der Arbeitsagentur: "Diese Aktion ist die ideale Ergänzung zur Berufsberatung."

"Viele Schüler kennen nur die großen Firmen, den kleinen Mittelständler eine Straße weiter kennen sie nicht", sagt IHK-Geschäftsführer Frank Lorenz (rechts) im Gespräch mit RP-Redakteur Martin Röse. Das soll "Check in Berufswelt" ändern. Edgar Lapp von der Arbeitsagentur: "Diese Aktion ist die ideale Ergänzung zur Berufsberatung."

Foto: U.D.

Der in diesem Jahr schwächelnde Ausbildungsmarkt leidet unter einem alten Problem: Seit vielen Jahren bewerben sich 40 Prozent der Schulabsolventen und 60 Prozent der -absolventinnen auf gerade mal zehn Ausbildungsberufe. "Die ewige Top-Ten", nennen Arbeitsmarktexperten diese Liste, die zu einem dramatischen Überangebot in vermeintlichen Traumberufen wie Bankkaufmann oder Friseurin führt, aber auch zu Nachwuchssorgen in unbekannteren Berufsbildern.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, die Arbeitsagentur haben deshalb vor drei Jahren die Aktion Check-in Berufswelt gestartet; erstmals beteiligt sich in diesem Jahr auch die Stadt Meerbusch. Am Donnerstag, 27. September, öffnen 63 Ausbildungsbetriebe im Rhein-Kreis Neuss von 14 bis 18 Uhr ihre Türen für Schüler ab der achten Klasse, darunter auch Firmen, die eine duale Ausbildung mit integriertem Studium anbieten.

Mit Auszubildenden sprechen

So können die Schüler frühzeitig überprüfen, wie ihr Traumberuf in der Realität aussieht und im Idealfall auch mit Auszubildenden ins Gespräch kommen. "Es ist etwas ganz anderes, ob man sich beispielsweise im Berufsinformationszentrum der Arbeitsagentur durch ein Video über den Beruf des Kfz-Mechanikers informiert — oder wirklich mal in einem Autohaus bei einem Ölwechsel mit Hand anlegt", betont Edgar Lapp, Leiter der Berufsberatung der Arbeitsagentur Krefeld.

IHK-Geschäftsführer Frank Lorenz sagt: "Viele Schüler kennen die großen Firmen wie Sparkasse oder Epson. Aber den Mittelständler eine Straße weiter kennen sie nicht." Das soll "Check-in Berufswelt" ändern: An 140 Schulen im Kreis wurden Stadtpläne mit allen Betrieben verteilt, die besucht werden können. Freiwillig. Das ist den Organisatoren wichtig. "Vergangenes Jahr haben sich rund 3500 Schüler beteiligt. Aber die absolute Zahl ist uns nicht so wichtig: Wichtig ist, dass die Schüler freiwillig kommen und sich wirklich interessieren", sagt Lorenz. Dabei dürfen sie gerne von ihren Eltern begleitet werden. "Gerade im Handwerk wird das gern gesehen. Da sagen viele Inhaber: Die Noten sind uns nicht so wichtig, aber das Elternhaus muss stimmen."

Lorenz rät den Schülern, auch mindestens ein Unternehmen zu besuchen, das einen Ausbildungsberuf anbietet, unter dem man sich gar nichts vorstellen kann. Das liegt zum Teil auch an den heutigen Berufsbezeichnungen. Den "Technologen in der Futter- und Lebensmittelwirtschaft" kannte man früher schlicht als Müller.

Neu ist in diesem Jahr, dass sich der Öffentliche Dienst an einem eigenen Tag den Schülern präsentiert. Am Freitag, 28. September, informiert die Stadt Meerbusch von 14 bis 18 Uhr im Verwaltungsgebäude am Dr.-Franz-Schütz-Platz über ihre Lehrstellen.

Nähere Informationen Auch in Krefeld und im Kreis Viersen öffnen Firmen ihre Türen. Alle beteiligten Unternehmen sind im Internet zu finden unter www.checkin-berufswelt.de

(RP)
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